Große Bleiche soll im Sommer wochenlang gesperrt werden

Das gesamte Regierungsviertel um Schloss, Landtag, Teile der Großen Bleiche und Deutschhausplatz soll umfassend saniert und umgestaltet werden. Nun startet die Bürgerbeteiligung. Im Sommer sind etliche Aktionen auf den Plätzen und Straßen geplant.

Große Bleiche soll im Sommer wochenlang gesperrt werden

Keine stadtgestalterische Qualität, kein repräsentativer Charakter: Die Stadt Mainz ist unzufrieden mit dem Bereich um die Regierungsgebäude am Rhein. Nun sollen das Umfeld des Kurfürstlichen Schlosses, der Großen Bleiche, des Landtags, des Deutschhausplatzes und des Platzes der Mainzer Republik komplett umgestaltet werden.

„Die Gestaltung und die Nutzung der zahlreichen Stadtplätze werden heute ihrer herausragenden geschichtlichen, funktionalen und stadtstrukturellen Bedeutung nicht mehr gerecht“, begründet die Stadt die geplanten Maßnahmen. Daher soll die Verwaltung einen Wettbewerb für die öffentlichen Freiflächen ausschreiben und das „Forum Regierungsviertel“, das zuletzt 2009 getagt hatte, neu gegründet werden. Die Aufgabe der etwa 60 Vertreter wird sein, sich mit der städtebaulichen Entwicklung des Regierungsviertels zu befassen und dabei die Mainzer Bürger mit einzubeziehen. Ebenso sollen Ideen aus der Machbarkeitsstudie zur Landesgartenschau einfließen.

Mobiles Grün und Spielgeräte statt Autoverkehr

Ziel des Umbaus sei es, die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu steigern, die Klimaresilienz zu stärken und die Biodiversität zu erhöhen, teilt die Stadt mit. Im Sommer sollen auch verschiedene Flächen und Bereiche im Regierungsviertel zeitweise umgenutzt werden, beispielsweise am Parkplatz des Schlosses, am Ernst-Ludwig-Platz oder an der Großen Bleiche. So würden etwa Teile der Großen Bleiche für drei bis vier Wochen gesperrt und die Straße stattdessen zum Beispiel mit mobilen Spiel- und Sportgeräten, mobilen Grünanlagen und Kunst ausgestattet.

„Auch der Parkplatz am Schloss und der Ernst-Ludwig-Platz sollen für drei bis vier Wochen ganz neue Qualitäten erhalten und für diese Zeit ein Außenwohnzimmer werden“, so Baudezernentin Marianne Grosse. Auf dem Ernst-Ludwig-Platz werde zudem eine Installation Wassernebel zur Kühlung der Umgebung versprühen. Zudem soll es einen Nacht- und Sicherheitsspaziergang für Frauen und Mädchen geben sowie eine Beteiligung der Mainzer Schulen, um die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu erfassen.

Am 13. April startete nun die erste öffentliche Sitzung des Forums im Kurfürstlichen Schloss von 15 bis 19 Uhr. Anschließend soll eine laut Stadt „breite Bürgerbeteiligung in Präsenz und online“ stattfinden: Die digitale Veranstaltung für bis zu 1000 Menschen findet am 9. Mai zwischen 18:30 und 21 Uhr statt, die Präsenzveranstaltung im Schloss am 10. Mai zwischen 18 und 21 Uhr. Dazu wurde jeder tausendste Mainzer schriftlich eingeladen. Die Teilnahme ist freiwillig. Auch die Mitglieder der Ortsbeiräte Altstadt und Neustadt können an der Veranstaltung teilnehmen.

Wie hoch die Kosten für den Umbau sein werden, könne laut Stadt noch nicht beziffert werden.

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