See in Mainz-Hechtsheim wird eingezäunt

Beliebtes Naherholungsgebiet in Hechtsheim soll aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden

See in Mainz-Hechtsheim wird eingezäunt

Das Gewässer im Naherholungsgebiet an der Robert-Bosch-Straße in Mainz-Hechtsheim soll eingezäunt werden. Denn wie der Mainzer Wirtschaftsbetrieb am Freitag mitteilte, könnte der Aufenthalt an dem Regenrückhaltebecken lebensgefährlich sein. Laut einem Gutachten ist die Unfallgefahr hier zu groß geworden.

Der idyllische See ist bei Spaziergängern beliebt und zieht vor allem spielende Kinder an, so der Wirtschaftsbetrieb. Doch gerade für Kinder, die an dem Becken spielen, bestehe Lebensgefahr, „wenn die Kleinen zum Beispiel auf im Wasser schwimmenden Baumstämmen herumtoben, ausrutschen und hineinfallen“, erklärt der Wirtschaftsbetrieb in seiner Mitteilung. Doch auch für Erwachsene sei das Baden in dem Becken nicht ungefährlich.

Diese Erfahrung hätten Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe im Oktober 2023 selbst machen müssen. Damals seien die Kollegen zu Reinigungsarbeiten mit einem Boot auf dem Gewässer unterwegs gewesen, weil Unbekannte illegal Öl in dem Becken entsorgt hatten. Dabei verloren sie das Gleichgewicht und kenterten. „Sie sanken im Schlamm ein, verhedderten sich in auf dem Grund liegenden Ästen und konnten nur mit Mühe und Not an Land gelangen“, berichtet Jeanette Wetterling, Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftsbetriebes. „Wir waren schockiert und wollten gar nicht daran denken, was hätte passieren können, wenn das Kinder gewesen wären.“

Gutachten bestätigt Lebensgefahr

Nach dem Vorfall habe man daher ein Gutachten bei der Dekra in Auftrag gegeben, so Wetterling. Das habe die Befürchtungen bestätigt. „Von dem Becken geht indirekt eine Gefahr aus. Nämlich dann, wenn jemand – aus welchem Grund auch immer – hineinfällt und sich nicht mehr selbständig retten kann“, heißt es von Seiten des Wirtschaftsbetriebs.

Deshalb müsse das Gewässer, das für viele wie ein Badesee oder Biotop aussehe, jetzt eingezäunt werden. „Letztendlich handelt sich hier nicht um einen Badesee, sondern um eine abwassertechnische Anlage“, erklärt Ralf Weber, der für die Abwassersammlung in Mainz zuständige Abteilungsleiter. Ein Regenrückhaltebecken hat den Zweck, kurzfristig große Mengen an Niederschlagswasser zwischenzuspeichern.

Zaun soll keinen Lebensraum zerstören

Die Umzäunung sei im Vorfeld mit dem Grün- und Umweltamt der Stadt abgestimmt worden. Der Zaun werde so nah wie möglich am Rand des Gewässers errichtet. „Es wird also weiter möglich sein, das parkähnliche Gelände für Spaziergänge zu nutzen, und auch die Wasservögel können den für sie so wichtigen Lebensraum nach wie vor erreichen“, so Wetterling.

Mit dem Aufbau des Zauns soll voraussichtlich am kommenden Montag (27. Januar) begonnen werden.