Villa in Kenia: Wöllstein kämpft um kurioses Erbe

Urlaub machen in der Gemeinde-Villa am Palmenstrand: Davon träumen aktuell wohl einige Wöllsteiner. Denn der rheinhessische Ort hat eine Luxus-Immobilie in Afrika geerbt. Doch kann Helene Fischers Heimatort das Ferienhaus überhaupt einfordern?

Villa in Kenia: Wöllstein kämpft um kurioses Erbe

Die Überraschung war groß, als die Gemeinde Wöllstein eine Traum-Villa in Afrika erbte (wir berichteten). Die Immobilie liegt direkt am feinen Sandstrand von Kenia inmitten von Palmen und verfügt auch über einen Swimmingpool. Ein Winzer-Ehepaar hatte dem Heimatort von Helene Fischer Ort die Traumvilla am Diani Beach vermacht. Doch wie geht es nun weiter mit dem Ferienhaus? Dürfen sich die Einwohner Wöllsteins darauf freuen, vor Ort einmal Urlaub machen zu dürfen?

Austausch mit Deutscher Botschaft

Wie Ortsbürgermeister Johannes Brüchert (SPD) gegenüber Merkurist erklärt, gebe es zunächst noch viele Dinge zu klären, bis über die weitere Verwendung der Immobilie entschieden werden kann. Erst wenn die Grundlagen dazu geklärt sind, könne der Gemeinderat entscheiden, was mit der Immobilie passiert. „Bisher gibt es noch keine Festlegung, auch nicht zu einem möglichen Verkauf.“

Eine Delegation der Ortsgemeinde Wöllstein sei bisher noch nicht vor Ort gewesen. Und eine entsprechende Reise sei auch noch nicht konkret geplant, sagt Brüchert. „Wir stehen vor Ort mit einer Hausverwaltung in Kontakt, welche die Objektbetreuung bisher übernommen hat.“ Wie schwierig es aber letztlich werden kann, die Immobilie in Kenia einzufordern, ist aber momentan offenbar noch nicht abzusehen.

So müsse auch geklärt werden, was in diesem Fall das kenianische Erbrecht vorsehe. So sei noch zu ermitteln, ob eine Kommune danach erben darf oder auch Eigentümer werden kann und wie dies letztlich umgesetzt werden könne, so Brüchert. „Dazu stehen wir im Austausch mit der Deutschen Botschaft in Nairobi und einer Anwaltskanzlei vor Ort.“ Nach Ermittlung der Grundlagen könnten dann die notwendigen Anträge bei den zuständigen Behörden gestellt werden.

Und somit lebt der Traum einiger Wöllsteiner, am feinen afrikanischen Traumstrand im Gemeinde-Ferienhaus Urlaub machen zu können, vorerst weiter.

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