Mit der Hilfe couragierter Kunden konnte die Polizei am letzten Freitag zwei Männer schnappen, die einen Raubüberfall auf den Nahkauf-Supermarkt in Hechtsheim verübt hatten (wir berichteten). Die Täter bedrohten dabei eine Kassiererin mit einem Messer und forderten die Einnahmen aus der Kasse. Letztlich flohen sie jedoch ohne Beute. Ein Kunde nahm dann sofort die Verfolgung auf und schaffte es zusammen mit anderen Leuten, die sich vor dem Markt aufhielten, einen Täter festzuhalten. Ein anderer Kunde, der sich zum Zeitpunkt des Überfalls im Markt aufhielt, informierte die Polizei per Handy über die Tat. Die alarmierten Polizisten konnten somit auch den zweiten Täter in unmittelbarer Nähe zum Supermarkt schnappen.
Die Polizei schätzt diese Zivilcourage und freut sich über die Unterstützung durch die Zeugen vor Ort. Sie erklärt aber auch, was Zeugen unbedingt beachten sollten, sofern sie eingreifen wollen.
Das ist oberste Prämisse
Wie ein Polizeisprecher sagt, sei es grundsätzlich eine schwierige Frage zu entscheiden, wie weit man in einer solchen Gefahrensituation gehen könne. „Grundsätzlich steht das eigene Wohlergehen an oberster Stelle, man sollte sich nicht unnötig in Gefahr begeben.“ Das hänge immer auch von der individuellen Lage ab, in der man sich befinde. Sofern der Täter eine Waffe dabei hat, solle man sehr vorsichtig sein und ganz genau abwägen, inwieweit man eingreifen könne.
Auch hier sei die oberste Prämisse, sich nicht in Gefahr zu bringen. Sollte es die Situation zulassen, wäre es jedoch immer hilfreich und wichtig, die Polizei zu rufen. Damit sei schon viel geholfen und die Polizei könne dank couragierter Menschen so schnell vor Ort sein. Wie der Fall in Hechtsheim gezeigt hat, können also Zeugen durch ihr mutiges Eingreifen dazu beitragen, dass eine Straftat aufgeklärt werden kann.