Platz 4 der familienfreundlichsten Städte in Deutschland: Dort landete Mainz vor wenigen Wochen in einer Auswertung des Immobilienportals Jacasa (wir berichteten). Ein zunächst unentdeckter Fehler hat nun jedoch eine Neuberechnung erforderlich gemacht, wie das Unternehmen gegenüber Merkurist mitteilt. Darin gibt es für die Landeshauptstadt leichten Punktabzug – mit einer überraschenden Platzierung.
In der umfassenden Analyse, die 29 große Städte vergleicht, erreicht Mainz statt 32,5 Punkten jetzt demnach nur noch 32,2. Allerdings landet die Stadt damit nun auf dem dritten Platz. Spitzenreiter des Rankings ist weiterhin Potsdam, gefolgt von Ludwigshafen am Rhein auf Platz 2. Das saarländische Neunkirchen rutschte bei der Neuberechnung vom zweiten auf den sechsten Platz.
Hier lag der Fehler
Grund für das Wechselspiel: „Für die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden in Stuttgart wurde versehentlich der Wert von Hamburg herangezogen“, erklärt ein Sprecher. Die absolute Unfallzahl von Hamburg sei fälschlicherweise auf die kleinere Einwohnerzahl Stuttgarts hochgerechnet worden, was zu einer unverhältnismäßig hohen Unfallzahl pro Kopf geführt habe. „Wir möchten uns aufrichtig für diesen Fehler entschuldigen. Dies entspricht nicht unserem Anspruch an die Sorgfalt, mit der wir unsere Rankings durchführen.“
Für das Ranking wurden die Städte in fünf Kategorien bewertet: Wohnen und Kaufen, Betreuung und Gesundheit, Sicherheit, Demografie sowie Freizeit und Lebensqualität. Jede Kategorie ging mit maximal zehn Punkten in das Gesamtergebnis ein. Bei der Neuberechnung hätten sich nun nicht nur im Bereich „Sicherheit“, sondern auch im Gesamtranking Änderungen ergeben.
Wo Mainz punkten kann …
Mainz erreicht demnach einen Gesamtscore von 32,2 von 50 möglichen Punkten und zeigt vor allem in den Bereichen Betreuung und Gesundheit (8,2 Punkte) sowie Sicherheit (9 Punkte) starke Werte – obwohl letzterer sich aufgrund der Neuberechnung um 3 Nachkommastellen verschlechtert hat. Besonders positiv bewertet wurde die hohe Dichte an Kinderärzten und die vergleichsweise gute Hebammenversorgung.
Auch beim Thema Sicherheit überzeugt Mainz mit niedrigen Kriminalitätszahlen und wenigen Verkehrsunfällen – in dieser Kategorie zählt die Stadt sogar zu den Spitzenreitern. Ein weiterer Pluspunkt ist die Demografie (8,0 Punkte), die der Stadt eine vergleichsweise junge Bevölkerung und eine gute Geburtenrate bescheinigt.
… und wo nicht
Weniger gut schneidet Mainz bei Freizeit und Lebensqualität ab. Hier reicht es nur für 2,4 von 10 Punkte. Zwar gibt es ein gutes Angebot an Spielplätzen und Sportvereinen, doch die Naherholungsflächen pro Einwohner und die Erreichbarkeit von Schwimmbädern liegen unter dem Durchschnitt. Auch beim Thema Wohnen und Kaufen gibt es Punktabzug: Die durchschnittliche Miete liegt bei 16,56 Euro pro Quadratmeter, der Kaufpreis bei 5354 Euro. Damit gehört Mainz zu den teureren Städten im Vergleich.
Im Gesamtvergleich findet sich Mainz aber deutlich vor vielen Metropolen wieder. München landet als beste Großstadt auf Platz 5 (vorher 7), während Berlin und Frankfurt am Main die Plätze 28 und 29 belegen (vorher 27 und 28).
Über das Ranking
Die Untersuchung von Jacasa basiert auf aktuellen Daten zu Miet- und Kaufpreisen, Einkommen, medizinischer Versorgung, Sicherheit, Demografie und Freizeitmöglichkeiten in den größten Städten Deutschlands. Bewertet wurden dabei jeweils die zwei größten Städte pro Bundesland sowie die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.
Weitere Details zum Ranking gibt es unter jacasa.de.