Seit Ende Mai kontrolliert die Pedelecstreife der Polizeiinspektion Mainz 1 verstärkt Fahrräder und E-Bikes, die nachträglich getunt wurden. Besonders im Fokus stehen dabei Radkuriere, vor allem von Essenslieferdiensten.
Illegal umgebaute Fahrräder im Visier
Die Beamten stellten fest, dass viele Fahrer ihre herkömmlichen Fahrräder mithilfe von Bausätzen aus dem Internet zu „E-Bikes“ umbauen. Im Gegensatz zu normalen Pedelecs, bei denen der Motor nur beim Treten bis 25 km/h unterstützt, lassen sich E-Bikes auch ohne eigenen Kraftaufwand per Gasgriff beschleunigen – und das oft deutlich schneller. In mehreren Fällen waren die getunten Räder laut Display sogar bis zu 65 km/h schnell. Solche Umbauten machen aus dem Fahrrad rechtlich ein Kraftfahrzeug, das versichert werden muss. Außerdem braucht man einen Führerschein und es gilt Helmpflicht.
Die Polizei beanstandete insgesamt sechs Lieferdienstfahrer mit getunten E-Bikes. Sie konnten ihre Räder auf der Dienststelle zurückrüsten und durften sie danach wieder nutzen. Außerdem wurden zwei E-Bikes sichergestellt, die bereits in diesem Zustand im Internet gekauft worden waren. Beide besaßen keinen Versicherungsschutz, bei einem bestand zusätzlich der Verdacht auf weiteres Tuning.
Die Polizei warnt: Solche Umbauten sind nicht nur illegal, sondern auch gefährlich – für die Fahrer selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Bremsen und Antrieb sind für die hohen Geschwindigkeiten oft nicht ausgelegt. Die Pedelecstreife will ihre Kontrollen in Zusammenarbeit mit der Stadt Mainz in den kommenden Wochen fortsetzen.