Mainzer CSD: Große Kundgebung in der Innenstadt am Samstag

Am Samstag wird in Mainz wieder der Christopher Street Day gefeiert. Tausende Menschen werden dann zu einem Demozug durch die Altstadt erwartet. Doch die Veranstaltung ist wesentlich mehr als ein reines Party-Event.

Mainzer CSD: Große Kundgebung in der Innenstadt am Samstag

Der Höhepunkt des diesjährigen Christopher Street Days (CSD) in Mainz steht unmittelbar bevor: Unter dem Motto „Queerfeindlichkeit tötet“ startet am Samstag (29. Juli) um 14 Uhr der große Demonstrationszug am Fischtorplatz, der dann weiter zum Ernst-Ludwig-Platz führt, wo eine Kundgebung stattfindet. An der Malakoff-Terrasse endet die Demo schließlich und ein Straßenfest mit Info-, Essens- und Getränkeständen sowie Bühnenprogramm beginnt.

„Nur die Spitze des Eisbergs“

Mit dabei ist dann auch die Mainzer Pop-Schlager-Sängerin Miri Leonardo, die beim CSD in ihrer Heimatstadt ein deutliches Statement setzen möchte. „Ich finde es erschreckend, dass queere Menschen heute immer noch angefeindet und diskriminiert werden. Jeder Mensch hat Liebe verdient, Liebe ist für alle da.“ Am Mainzer CSD schätzt die Sängerin, dass es eben nicht nur um Party gehe, sondern mehr dahinterstecke. Es werde auch viel Aufklärungsarbeit betrieben, sagt Leonardo, die etwa gegen 19 Uhr auf der Bühne stehen wird.

Nicht auf der Bühne, aber am Streckenrand als Ordner mit dabei ist in diesem Jahr der ehemalige „Mr. Gay Europe“ und Ex-„Mr. Gay Germany“ Enrique Doleschy aus Mainz.

Er erzählt, dass viele Heterosexuelle ihm gegenüber die Notwendigkeit des CSD anzweifeln. „Dann heißt es: ‘Ihr kriegt doch schon alles.’“ Es gebe aber noch viel mehr zu erreichen. Denn viele würden beim CSD stets nur an Schwule und Lesben denken, sagt Doleschy. Jedoch sei es wichtig, sichtbar zu machen, dass die „LGBTQIA+ Community“ noch viele andere Menschen mit einschließe, zum Beispiel asexuelle Menschen und Intersexuelle.

Generell befürwortet auch Doleschy, dass es beim CSD in Mainz keine Wagen gibt. „CSD ist mehr als nur Party. Er soll eben nicht mit Karneval gleichgesetzt werden.“ Der eigentliche CSD, also der Demonstrationszug, sei auch „nur die Spitze des Eisbergs“. Nebenbei würde auch noch vieles mehr geboten. Denn zeitgleich informieren verschiedene Vereine der „LGBTQIA+ Community“ an Ständen über ihre Arbeit. Und schon seit Montag stimmte der Veranstalter, der queere Verein Schwuguntia, mit verschiedenen Aktionen und Events auf den Demonstrationstag für queere Sichtbarkeit ein.

Und an einer dieser Veranstaltungen wird auch der rheinland-pfälzische Innenminister und Mainzer Ex-Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) teilnehmen, um die Bedeutung des CSD zu unterstreichen. Wie das Innenministerium mitteilt, wird Ebling am Freitag (28. Juli) um 20 Uhr im Innenhof des Kurfürstlichen Schlosses die „Drag-Show“ besuchen.

Auf den CSD eingestimmt haben sich ebenfalls viele Geschäftsleute. Einige haben Regenbogenfahnen in ihre Schaufenster gehängt, um ihre Solidarität mit der Community zu zeigen. Dazu gehört unter anderen der Barbershop am Dom.

Weitere Infos zum Programm des CSD erfahrt ihr hier.

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