Der Fleischkongress an diesem Dienstag (25. November) wurde begleitet von Gegenprotesten vor der Mainzer Rheingoldhalle. Aktivisten stellten sich bei Rotphasen der Ampel auf die Kreuzung mit Bannern und Plakaten. Parallel dazu baute Greenpeace ein großes aufblasbares Schwein auf dem Mainzer Jockel-Fuchs-Platz auf – die Figur hat viele Blessuren, die auf Tierleid in der Fleischindustrie hinweisen sollen. In der Halle hängten Greenpeace Mitglieder zwei Banner von der Decke und störten die Veranstaltung mit Musik-Boxen.
Wie die Polizei vor Ort mitteilt, verläuft der Protest friedlich und ohne Einschränkungen für den laufenden Verkehr. Ein Pressesprecher von Greenpeace sagt, dass die Aktivisten sich an die Auflagen der angemeldeten Demonstration draußen halten würden.
Die drei mal fünf Meter große Schweinefigur mit abgeschnittenem Ringelschwanz und vielen Wunden stehe symbolisch für die Tierhaltung: „So sehen Schweine in Deutschland aus. Die meisten Tiere werden in den untersten beiden Haltungsformen eins und zwei gehalten“, sagt Lasse van Aken, der Sprecher von Greenpeace ist.
Massentierhaltung beeinflusst Klima und Umwelt
Die Aktivisten von Greenpeace prangern nicht nur das mangelnde Tierwohl, sondern auch die Folgen der Massentierhaltung auf Klima und Umwelt an. „Fleisch ist eines der klimaschädlichsten Produkt, das man kaufen kann“, sagt van Aken. Das Grundwasser werde laut seiner Aussage durch die Stallhaltung verschmutzt und rund 70 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland diene nur der Tierhaltung. Währenddessen habe die Fleischindustrie in Deutschland jährlich einen Umsatz von rund 49 Milliarden Euro.
Seit 20 Jahren gibt es den Fleischkongress. Dieses Jahr findet das Treffen der Fleischindustrie wieder in der Mainzer Rheingoldhalle statt. Zu Gast ist unter anderem Peter Wesjohann, der ein fleischverarbeitendes Unternehmen leitet. Ob es zu Protesten innerhalb der Rheingoldhalle kommen könnte, lässt Greenpeace offen.