Große Überraschung am Montag: SPD-Stadtratsmitglied Andreas Behringer wird persönlicher Referent des neuen Mainzer Oberbürgermeisters Nino Haase (parteilos). Zunächst berichtete die Allgemeine Zeitung (AZ) darüber, inzwischen bestätigte die Altstadt-SPD den Wechsel Behringers.
In einer Mitteilung am frühen Montagabend heißt es von der SPD: „Die Altstadt-SPD, der Ortsverein von Andreas Behringer, gratuliert ihm zu seiner neuen Position und wünscht ihm viel Erfolg.“ Man bedauere, ein sehr engagiertes Stadtratsmitglied aus den eigenen Reihen zu verlieren. Und weiter: „Wir sehen in der Benennung eines SPD-Mitglieds die Chance, bezahlbaren Wohnraum, Familienfreundlichkeit, Ausbau des ÖPNV und eine klimaneutrale Stadt auf der Agenda des Oberbürgermeisters zu priorisieren.“
Darum überrascht die Personalie
Behringers Wechsel gilt als politische Überraschung, schließlich war Haase auch gegen die SPD im Rennen um die OB-Wahl angetreten. Gegenüber Merkurist hatte Haase noch vor der Stichwahl die SPD kritisiert. Auf die Frage, was er davon halte, dass die SPD nach mehr als 70 Jahren nicht mehr den Mainzer Oberbürgermeister stellen wird, sagte Haase: Das sei „leider symptomatisch für den aktuell verloren gegangenen Bezug zur Bevölkerung.“ Nun also macht er einen Mann aus eben jener SPD zu einem engen politischen Vertrauten.
Das ist Andreas Behringer
Andreas Behringer ist seit 1993 in der SPD, scheiterte zweimal bei der Wahl zum Ortsvorsteher der Altstadt und ist Jahrgang 1974. Im Stadtrat trat Behringer als Sprecher für Finanzen auf, zudem sitzt er im Ortsbeirat der Mainzer Altstadt. Wie die SPD-Fraktionsvorsitzende Jana Schmöller gegenüber der AZ erklärte, wolle man Behringers Stelle in der Fraktion neu besetzen. Einen ersten Kontakt zwischen Haase und Behringer habe es erst gegeben, nachdem die SPD-Kandidatin bei der OB-Wahl, Mareike von Jungenfeld, bereits im ersten Wahlgang gescheitert war.