Mainz trauert um Hilmar Frölich

Nicht nur Mainzer Fastnachter kannten ihn: Kurz vor seinem 60. Jubiläum als Plakettenverkäufer ist Hilmar Frölich gestorben.

Mainz trauert um Hilmar Frölich

Nach fast 60 Jahren als Plakettenverkäufer war Hilmar Frölich für viele nicht mehr aus der Mainzer Fastnachtszeit wegzudenken. Am Sonntag (17. Dezember) ist er im Alter von 74 Jahren gestorben. Das bestätigt Michael Bonewitz, Pressesprecher des Mainzer Carneval-Vereins (MCV) auf Merkurist-Anfrage.

Im MCV ist die Trauer groß: „Hilmar Frölich war wirklich eine Institution“, sagt Bonewitz. „Insofern war er auch eng mit dem MCV verbunden.“ Das sagt auch MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig: „Er war mit dem ,Plaketten-Klaus‘ Klaus Eigenbrodt gut befreundet und wie der Plaketten-Klaus längst eine Institution in Mainz, wir werden ihn sehr vermissen und ihm stets ein besonderes Andenken bewahren.“

Vor allem für sein soziales Engagement sei Frölich im MCV geschätzt worden. Im vergangenen Jahr spendete Frölich insgesamt 10.000 Euro an das Mainzer Tierheim und den Mainzer Schwimmverein – aus Einnahmen der letzten 11 Jahre und weiterem Gespartem. Auch nach dieser Fastnachtskampagne wollte Frölich wieder einen Euro pro Plakette an das Tierheim und die Katzenhilfe spenden.

Geboren wurde Hilmar Frölich in Friedberg, als Kind zog er mit seinen Eltern nach Mainz. Am 14. Januar 1964 verkaufte der damals 14-Jährige seine erste Fastnachtsplakette. Seitdem hat Frölich keine Kampagne verpasst – selbst, als er vor 34 Jahren auf die andere Rheinseite nach Gustavsburg zog. Sein Motto: „Ich bin zwar nicht in Mainz geboren, aber ich tue was für die Mainzer Fastnacht.“

In der kommenden Fastnachtskampagne hätte Frölich sein 60-jähriges Jubiläum als Plakettenverkäufer gefeiert. Ursprünglich wollte er diesen Anlass nutzen, um in den Ruhestand zu gehen. „Wahrscheinlich schaffe ich es nächstes Jahr nicht mehr, wenn das Laufen wieder schlechter wird“, sagte er Anfang Dezember gegenüber Merkurist. „Das Jubiläum wäre doch auch einfach ein perfekter Abschluss.“