Räumung: Was passiert mit dem Strandschiff in Mainz-Kastel?

Vor kurzem wurde das Strandschiff „Pieter van Aemstel“, das in Kastel ankert, leergeräumt. Was passiert mit dem ehemaligen Fischkutter? Wir haben mit dem Inhaber gesprochen.

Räumung: Was passiert mit dem Strandschiff in Mainz-Kastel?

Container, Schilder einer Sanierungsfirma und jede Menge Schrott lagen bis vor kurzem am Steg des Strandschiffs „Pieter van Aemstel“ am Rheinufer von Mainz-Kastel, direkt neben der Theodor-Heuss-Brücke. Wird das Schiff gerade abgebaut? Das fragten sich einige Merkurist-Leser beim Anblick der Bautrupps.

Andere wunderten sich bereits, dass dieses Schiff aufgrund seines Alters nicht „geschützt“ sei. Alt ist es zweifellos: Vor fast 60 Jahren ist es als Heringsfänger auf der Nordsee gefahren, war sogar in Grönland unterwegs. Rund zehn Jahre später schon wurde es zum Restaurantschiff umfunktioniert, zunächst lag es dann als Restaurant an einem Fluss in Gronningen (Niederlande) – und seit 1986 in Mainz-Kastel. Mit seinen 41 Metern Länge und 28 Metern Masthöhe ist es von der Theodor-Heuss-Brücke aus kaum zu übersehen. Seit einigen Jahren jedoch ist der Restaurantbetrieb eingestellt und das Schiff konnte nur noch für Veranstaltungen gebucht werden. Grund dafür war bisher eine fehlende Baugenehmigung, wie Bobby Mejzlik, einer der Inhaber, gegenüber Merkurist berichtet.

Fehlende Baugenehmigung verhinderte Restaurantbetrieb

Doch nun war er mit einem erneuten Antrag erfolgreich, denn das Bauamt hat die Genehmigung erteilt, die „Pieter van Aemstel“ wieder als Restaurant nutzen zu dürfen. „Wir haben sofort mit den Arbeiten begonnen“, so Mejzlik. Zunächst wurde das Schiff komplett entkernt, ab Januar soll der Umbau starten: Dann wird das Schiff mit neuem Inventar ausgestattet. Wenn alles nach Plan läuft, könnte im August 2024 das neue Restaurant den Betrieb aufnehmen. „Ein Schiff ist natürlich viel individueller als ein festes Gebäude, das bedeutet viel Maßarbeit“, erklärt Mejzlik. „Es ist eine spannende Reise und wir hoffen, dass es schnell genug geht.“

Während zuvor lediglich das Mitteldeck permanent mit Tischen und Stühlen ausgestattet war, soll künftig auch das Oberdeck genutzt werden. Dazu werde hier eine Art „Cabriodecke“ eingezogen, die im Sommer geöffnet und im Winter beheizt werden kann, erklärt Mejzlik. Ebenso steht der neue Betreiber schon fest: Die Ladida GmbH aus Wiesbaden, zum der etwa das Piccolo Mondo in Kastel gehört. So soll es auch im neuen Schiffsrestaurant mediterranes Essen geben, „aber keine Sternegastronomie“, wie Mejzlik ergänzt. 200 Sitzplätze sollen permanent zur Verfügung stehen, im Sommer könne man auch draußen am Ufer sitzen, wo zudem ein Eisverkauf eingerichtet werde.

Ebenso werden Fahrradstellplätze geschaffen. Sofern genügend Personal gefunden wird, könnte das Restaurant dann ab nächstem Sommer täglich geöffnet haben.