Über 13.000 stimmen gegen Autobahnausbau in Mainz

Ein Bündnis von Mainzer Verbänden sammelte mit einer Petition über 13.000 Unterschriften gegen den geplanten Autobahnausbau der A643. Nun sollen die Listen dem Bundesverkehrsminister vorgelegt werden.

Über 13.000 stimmen gegen Autobahnausbau in Mainz

„Kein Ausbau der A643 im Naturschutzgebiet“ – mit dieser Forderung will ein Mainzer Bündnis aus Verbänden und lokalen Politikern zu Volker Wissing (FDP) reisen und dem Bundesverkehrsverkehrsminister eine Petition überreichen. 13.376 Menschen haben unterschrieben. Sie sind gegen den sechsspurigen Ausbau durch die Naturschutzgebiete Mainzer Sand und Lennebergwald.

Heinz Hesping, der Sprecher des Bündnisses „Nix in den (Mainzer) Sand setzen“, hat Wissing inzwischen schriftlich um einen Termin gebeten, um die Überschriften zu übergeben. Nun wartet er auf eine Rückmeldung aus dem Ministerium. „Die enorme Zustimmung wie auch einschlägige Umfragen belegen, dass die Menschen eine nachhaltige Verkehrswende wollen“, so Hesping. „Auch die Klimaveränderungen machen zwingend klar, dass es mit dem Autobahnbau so nicht weitergehen kann.“ Stattdessen solle man im Verkehrssektor eher in Bahn und ÖPNV investieren.

250 Millionen Euro für vier Kilometer Autobahnausbau

Mindestens 250 Millionen Euro würde der Ausbau auf sechs Spuren auf dem vier Kilometer langen Autobahnstück zwischen Anschluss Mombach und Dreieck Mainz kosten, so Hesping. Die aktuelle Verkehrspolitik sei „unsinnig“, kritisiert er. Statt mehr Straßenverkehr sollen klimafreundliche Alternativen gefördert werden. „In Deutschland, das schon jetzt das zweitdichteste Straßennetz der Welt habe, seien solche Zuwachsraten für die Autobahnstruktur völlig undenkbar.“

Mit der Petition fordert das Bündnis nun, das laufende Planfeststellungsverfahren auszusetzen. „Verhindern Sie die weitere Zerstörung des Mainzer Sandes und des Lennebergwaldes“, heißt es im Schreiben an Wissing. Der geplante sechsspurige Autobahnausbau der A643 würde den Lennebergwald und den Mainzer Sand weiter stark gefährden.

Ausbau der A643 als „vordringlichen Bedarf“ eingestuft

Erst kürzlich hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verkündet, den Autobahnausbau in Deutschland schneller voranbringen zu wollen. Mindestens 30 Milliarden Euro will er in den nächsten Jahren investieren. Der umstrittene, sechsspurige Ausbau der A643 zwischen der Schiersteiner Brücke und der Anschlussstelle Gonsenheim steht wohl auf der Liste der Projekte mit „vordringlichem Bedarf“.

Seit vielen Jahren setzt sich ein Mainzer Bündnis aus verschiedenen Verbänden und Politikern gegen den sechsspurigen Ausbau in den Bereichen der Naturschutzgebiete ein. Stattdessen schlagen die Mitglieder eine „4+2 Lösung“ als Alternative vor, die den Standstreifen je nach Verkehrsaufkommen freigeben würde. „Die 4+2-Lösung ist nicht nur umweltverträglicher, sondern auch weitaus kostengünstiger und angesichts des zu erwartenden Verkehrsaufkommens völlig ausreichend“, heißt es von Seiten des Bündnisses. Gemessen am Verkehrsaufkommen sei es zwar auf der Schiersteiner Brücke notwendig, auf sechs Spuren zu erweitern, auf den darauf folgenden Abschnitten sei das Verkehrsaufkommen jedoch weitaus geringer.

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