Dreharbeiten in Mainz: Schauspieler Patrick Sass erzählt von neuer Serie

Er unterrichtet Schauspiel für Kinder in Mainz, veröffentlicht bald ein Buch über seine Zeit bei „einem deutschen Nachrichtendienst“ und dreht die Kriegsserie „Operation Thule“: Schauspieler Patrick Sass hat mit uns über seine Projekte gesprochen.

Dreharbeiten in Mainz: Schauspieler Patrick Sass erzählt von neuer Serie

Bei Schauspieler Patrick Sass (36) ist gerade viel los: Außer seiner Arbeit als Schauspiellehrer für Kinder in der Mainzer Schauspielschule „Kolibri“ schreibt er zur Zeit ein Buch und verwirklicht die Verfilmung des Romans „Operation Thule“ als Serie, in der er selbst die Hauptrolle spielt. Mit Merkurist hat er darüber gesprochen, wie seine Erlebnisse ihn dahin gebracht haben, wo er jetzt steht – obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten.

Ernste und heitere Rollenspiele

Als Jugendlicher dachte Patrick Sass noch nicht direkt daran, Schauspieler zu werden. Er ist im hessischen Lich aufgewachsen, doch nach der Schule ging er zunächst für zwei Jahre nach Afghanistan, um für „einen deutschen Nachrichtendienst“ zu arbeiten, wie er sagt. Sein Schwerpunkt sei damals die Terror-Bekämpfung gewesen, und diese Zeit habe sein Leben verändert. Auch, wenn die beiden Tätigkeiten auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, so hat ihn seine Arbeit in Afghanistan letztlich zum Schauspiel geführt, sagt Sass: „Ich bin dort in verschiedene Rollen geschlüpft, war nie als Patrick unterwegs.“

Doch habe er so nicht nur gelernt, andere Identitäten zu verkörpern, sondern auch herausgefunden, dass er ab jetzt nur noch Freude in das Leben der Menschen bringen wolle. „Ich habe viel Elend gesehen, die Situation der Leute und Kinder vor Ort – das hat mich geprägt.“ Als Schauspieler könne er Menschen unterhalten und damit erfreuen, beschreibt Sass seinen Blick auf seinen Beruf. Außerdem könne er Kindern beibringen, dasselbe zu tun.

Seriendreh in Mainz

Sein aktuell größtes Schauspiel-Projekt ist die Verfilmung des Romans „Operation Thule“ von Peter Hohmann als Serie. Hier führt er zusammen mit Maik Gießler Regie und spielt auch selbst die Hauptrolle. Das Drehbuch zu der Kriegsserie mit Anleihen aus der nordischen Mythologie geschrieben hat ebenfalls Maik Gießler. Laut Sass wird die Serie auf Netflix zu sehen sein. „Es wird eine kostspielige Produktion“, sagt er. Die Drehabreiten ziehen sich ihm zufolge noch bis ins Jahr 2024 und finden in Finnland, Norwegen sowie Tschechien statt – und in Mainz. „Wir drehen bei den alten Häusern in der Nähe des Alten Postlagers, die sind ideal für die historische Kulisse“, so der Schauspieler. Die Handlung spielt im Zweiten Weltkrieg, wird aber auch Fantasy-Elemente haben. Sass übernimmt dabei die Rolle eines Soldaten.

Über seine Zeit in Afghanistan wird Sass Ende des Jahres außerdem ein Buch veröffentlichen. „Schattenspiele“ soll es heißen, außer ihm sollen auch noch zwei weitere Personen Teile des Buches schreiben: der EX-KGB-Spion Jack Barsky und der ehemalige Maulwurf Ulrich Larsen, der Nordkorea infiltrierte.