Irgendwie fühlt sich Bahnkunde Jean verschaukelt. Als er Sonntagnacht (26. November) mit der S-Bahn nach Mainz fahren wollte, wurde er bitter enttäuscht. Denn plötzlich fielen sämtliche S-Bahnen nach Mainz ersatzlos aus. Auch wenn er dieses Szenario nicht ungewöhnlich findet, ärgert er sich jedoch über eine Tatsache besonders.
Gestrandete Fahrgäste
Wie Jean sagt, sei es zwar „keine weltbewegende Neuheit“, dass bei der Bahn Züge ausfallen. Allerdings sei es ihm nach jahrelangem S-Bahn-Fahren zum ersten Mal passiert, dass schon ab 23 Uhr keine einzige S-Bahn mehr von Frankfurt nach Mainz gefahren ist. „Natürlich sind in der Vergangenheit öfter Züge ausgefallen, aber dieses Mal wurde es nicht angekündigt und es gab keinen Schienenersatz-Verkehr (SEV) auf der gesamten Strecke. Das heißt: Wer nach Hause musste, hatte Pech“, stellt Jean fest.
Wie Jean sagt, wisse er, dass es aktuell Bauarbeiten zwischen Gustavsburg und Mainz gebe. Weshalb es jedoch von Seiten der Bahn keine weiteren Informationen für die S-Bahn-Ausfälle gab, verstehe er nicht. Ähnlich sieht es Leser Dieter: „Das ging wirklich gar nicht. Die Mitarbeiter der DB in Frankfurt hatten keinen Plan von nichts, und ich will nicht wissen, wie viele Leute deshalb die Nacht über in Frankfurt sein mussten.“ Dass es zu einem Ausfall kommen könne, verstehe auch er, aber die Bahn sollte es wenigstens klar kommunizieren.
Bahn „bittet um Verständnis“
Und was sagt nun die Bahn zu den Zuständen in der Nacht von Sonntag auf Montag? Eine Sprecherin erklärt auf Anfrage, dass wegen Bauarbeiten an der Haltestelle Römisches Theater die S9 aktuell nicht fahre und die S8 nur einschränkt verkehre. Doch aufgrund von ebenso „unvorhersehbaren wie unaufschiebbaren Baumaßnahmen“ zwischen Mainz-Bischofsheim und Mainz Hauptbahnhof sowie Mainz-Bischofsheim und Mainz-Kastel seien die Züge der Linie S8 in dieser Nacht komplett entfallen.
„Ein Ersatzverkehr mit Bussen konnte leider nicht eingerichtet werden, bevor die S8 ab 5 Uhr am Montag (27. November) wieder verkehrte. Die Deutsche Bahn bittet ihre Fahrgäste um Verständnis“, so die Sprecherin.