Rheinufer-Abschnitt in Mainz soll nach Yılmaz Atalay benannt werden

Yılmaz Atalay kam in den 60ern als Gastarbeiter nach Mainz. Dabei blieb es jedoch nicht: Er engagierte sich für Integration und eröffnete sein eigenes Reisebüro. Jetzt soll ein Abschnitt des Rheinufers nach ihm benannt werden.

Rheinufer-Abschnitt in Mainz soll nach Yılmaz Atalay benannt werden

Mit der Nordmole entsteht am Mainzer Zollhafen gerade ein neuer Rheinufer-Abschnitt. Für dieses neue Ufer wurde nun ein Namensgeber gefunden – zumindest, wenn es nach dem Ortsbeirat der Neustadt geht: Yılmaz Atalay, ursprünglich Gastarbeiter und später Geschäftsinhaber in Mainz.

„Yılmaz Atalay ist zweifelsohne eine würdige Persönlichkeit und es ist aufgrund seiner herausragenden Lebensleistung absolut gerechtfertigt, eine Straße in unserem Stadtteil nach ihm zu benennen“, sagt Alexander Klein, Sprecher der SPD-Ortsbeiratsfraktion.

Vom Gastarbeiter zum Unternehmer

Atalay kam 1961 als Gastarbeiter aus der Türkei nach Mainz. Seitdem engagierte er sich sowohl beruflich als auch ehrenamtlich für die Integration türkischer und muslimischer Menschen in der Stadt, unter anderem als Mitbegründer der „Interkulturellen Woche“ in Mainz (damals „Ausländertag“). Für dieses und sein weiteres Engagement überreichte ihm der damalige Oberbürgermeister Jens Beutel 2009 den „Mainzer Pfennig“. 1978 eröffnete Atalay in der Boppstraße das erste türkische Reisebüro in Mainz – das auch heute noch existiert. 2021 starb Atalay im Alter von 88 Jahren.

„Die Neustadt wird ihre erste Straße erhalten, die mit Yılmaz Atalay nach einer Person mit Migrationsgeschichte benannt ist – gerade in diesen Zeiten, ist das ein sehr gutes Zeichen für eine bunte, vielfältige Neustadt“, so Klein. Wie die SPD Mainz-Neustadt mitteilt, hat sich der Ortsbeirat am Mittwoch einstimmig dafür entschieden, den Weg oberhalb des Nordmole-Rheinufers nach Yılmaz Atalay zu benennen. Bevor diese Entscheidung in die Tat umgesetzt werden kann, muss der Namensvorschlag allerdings noch durch weitere Gremien gehen. Zunächst müsse das Kulturdezernat den Antrag prüfen, ganz am Ende müsse der Stadtrat darüber abstimmen.

Der Vorschlag, eine Straße in der Neustadt nach Yılmaz Atalay zu benennen, wurde von Nurhayat Canpolat an die Neustadt-SPD herangetragen. „Wir bedanken uns bei Nurhayat Canpolat für diesen Vorschlag und die Initiative“, sagt Klein. Bereits 2022 sollte im Ortsbeirat darüber diskutiert werden, allerdings sei der Antrag damals vertagt worden.