Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Universitätsmedizin und Leiter der Augenklinik, geht als Chef der Uniklinik in den Ruhestand. Sein letztes großes Vorhaben hat er allerdings vorher noch in die Tat umgesetzt: Ihm wurde ein Großumbau der Uniklinik genehmigt.
Ein zentrales Gebäude
Wie der SWR berichtet, war es Pfeiffers Ziel, der Zerstückelung der Universitätsmedizin entgegenzuwirken. Die Uniklinik besteht aus vielen Gebäuden, die in großem Abstand zueinander stehen. Als die Klinik 1914 gebaut wurde, wollte man damit verhindern, dass Patienten sich gegenseitig mit verschiedenen Krankheiten anstecken. Heute aber können sich Patienten und Personal nur schlecht auf dem Gelände orientieren. Außerdem sind die Arbeitsabläufe wegen der knapp 60 Gebäude kompliziert.
Beides wollte Pfeiffer ändern, weshalb er jahrelang immer wieder bei der Landesregierung für einen Umbau geworben hat. Letztlich wurde ihm bewilligt, zwei denkmalgeschützte Gebäude abzureißen, um den Weg für einen einfacheren Klinikaufbau zu ebnen: Es soll in Zukunft eine zentrale Anmeldung und einen klar definierten Haupteingang geben. Dazu soll ein neues Haupthaus gebaut werden, in dem alle Ambulanzen, Notaufnahmen, Operationssäle und Intensivstationen untergebracht werden.
Milliardenprojekt
„Der Neubau der Unimedizin wird die größte Baustelle des Landes“, sagte Pfeiffer gegenüber dem SWR. Die Arbeiten wurden ihm am 6. Dezember bewilligt. Sie sollen 2026 beginnen, werden voraussichtlich 2,2 Milliarden Euro kosten und 20 Jahre dauern. Weil Pfeiffer damit sein wichtigstes Ziel erreicht habe, sei es für ihn nun an der Zeit, seine Arbeit als Klinikvorstand in andere Hände zu geben. Die Einarbeitung seines Nachfolgers Ralf Kiesslich hat er bereits begonnen.
Direktor der Augenklinik will Pfeiffer allerdings noch für eine Weile bleiben, darum sei er auch gebeten worden. Sein neuestes Projekt hängt ebenfalls mit dieser Aufgabe zusammen: Er schreibe nun ein Handbuch zur Augenheilkunde auf Deutsch, das es so noch nicht gebe.