Die 05-Spiele gegen Darmstadt, Hoffenheim und Freiburg hat Nino Haase gesehen – und wenn ihn keine anderweitigen Verpflichtungen davon abhalten, macht er das mit allen Spielen des 1. FSV. Dabei geht es ihm nicht nur darum, als Oberbürgermeister Präsenz zu zeigen. Auch er persönlich fiebert beim Abstiegskampf der Mainzer mit, wie er im Merkurist-Gespräch erzählt.
Selbstvertrauen ohne abzuheben
Am spannendsten fand er in letzter Zeit das Spiel gegen Hoffenheim, das er als „tolle Leistung“ der 05er in Erinnerung hat: „Da hatten wir einen unverdienten Rückstand in meinen Augen. Aber als die Mannschaft das umgedreht hat, hat man das tatsächlich extrem an der Stimmung in der Mewa-Arena gespürt. Das war im Block schon eine ganz schöne Explosion und man hat gemerkt, dass diese vier Tore richtig Glauben geben. Und die Mannschaft hat gezeigt: Sie geht mit dem Rückstand reif und entspannt um.“
Haase ist überzeugt davon, dass dieses Selbstvertrauen dem neuen Chef-Trainers Bo Henriksen zu verdanken ist – und dem Rückhalt, den Mainz 05 gerade erfährt. Konkret meint er damit die „Niemals aufgeben“-Kampagne, bei der „die ganze Stadt mitzieht“. „Vorm Staatstheater, über dem Rathaus, auf dem Marktplatz an jeder Ecke: Überall sehe ich diese Aufkleber. Das hat die ganze Stadt angezündet und ich glaube, das ist ein wichtiger Faktor. Und die Mannschaft schafft es, diese Euphorie mitzunehmen, ohne zu überdrehen. Das ist schon eine Kunst.“
Klassenerhalt wichtig für ganz Mainz
Auf die Frage, ob er persönlich an den Klassenerhalt glaube, sagt Haase: „Wir alle wissen, es sieht jetzt deutlich besser aus, aber es ist noch nicht durch.“ Er drücke natürlich stark die Daumen, allerdings gehe es ihm dabei nicht nur um sich selbst als Fan: „Man darf wirklich eines nicht unterschätzen: wie wichtig es ist, dass wir einen Erstligisten haben für die Sichtbarkeit der ganzen Stadt. Man müsste mal Studien anfertigen, die den Marketingwert davon beziffern.“
Umso mehr glaubt Haase, dass es bei Klassenerhalt „eine tolle Party geben“ werde – und vermutlich auch eine noch schönere erste Trauung im Stadion, wo man seit neuestem heiraten kann. Sicher sei schon jetzt: Er werde beim Spiel gegen Dortmund in der Mewa-Arena sein und mitfiebern.
