Seit Montag (4. Dezember) ist die neue Müller-Filiale am Höfchen geöffnet. Der neue Laden an der Ecke Höfchen und Schöfferstraße ist bereits wenige Stunden nach der Eröffnung gut besucht. Merkurist war am Tag der Neueröffnung dort und hat mit dem Inhaber gesprochen.
Die neue Filiale befindet sich in den Räumen der ehemaligen Commerzbank-Zweigstelle. Nach Auszug der Bank haben sich die Betreiber, Dominic Müller (42) und Arabella Müller (39), auf die Räume beworben und gegen 250 Bewerber durchgesetzt. „Der Eigentümer wollte die Ecke beleben und vermutlich lieber eine Kaffeerösterei statt wieder eine Bank- oder Versicherungsfiliale in die Räume lassen“, nimmt Dominic Müller an. Das Paar habe das neue Eckgeschäft vor allem wegen der guten Lage eröffnet. Insbesondere während des Wochen- und Weihnachtsmarktes rechnet Dominic Müller mit Laufkundschaft und erhofft sich viele Neukunden.
Die alte Kundschaft in der Fischtorstraße 7 wollen die beiden unbedingt behalten; deshalb wird das Geschäft offen bleiben. Die Läden in der Neustadt und Im Graben 3 wurden geschlossen (wir berichteten). Dies hätte vor allem logistische Gründe. „Wir wollen nicht unbedingt größer werden. Unser Ziel ist es, guten Kaffee anzubieten.“ Zwei weitere Läden wären mit dem neuen Standort am Höfchen zu viel geworden. „Wir wollen nicht an Qualität verlieren“, betont Müller. Die neue Lage habe zudem den Vorteil, dass die Laufwege zwischen beiden Läden für Betrieb, Logistik und Personal nicht mehr so weit sind wie in der Neustadt. Aus dem Geschäft in der Neustadt wurde allerdings die Idee des Straßenverkaufs übernommen. Ein Schiebefenster, aus dem Coffee-to-go verkauft wird, wurde auch am Höfchen eingebaut.
Neben den Geschäften am Fischtor und am Höfchen betreiben Dominic Müller und seine Frau weiterhin die Rösterei mit Verkauf in Bodenheim und das Kaffeemobil, das vor allem auf dem Mainzer Wochenmarkt eingesetzt wird.
Familienrösterei startete auf dem Mainzer Wochenmarkt
Die Kaffeerösterei Müller wurde 2006 von Dominic Müllers Mutter gegründet. Sie startete mit dem Kaffeemobil auf dem Wochenmarkt. „Ihr schmeckte der deutsche Kaffee zu sauer.“ Die Idee sei gewesen, guten Kaffee wie in Italien selbst zu rösten und dann aus dem Mobil heraus zu verkaufen. Als das Kaffeemobil auf dem Markt von der großen Nachfrage überrumpelt worden sei, kamen nach und nach die Rösterei in Bodenheim und die weiteren Geschäfte hinzu. 2012 übernahm schließlich Dominic Müller die Familienrösterei, sodass seine Mutter mittlerweile in den Ruhestand gehen konnte.
Müller ist ursprünglich gelernter Hotelfachmann und war jahrelang in der Schweiz und in Schottland hinter der Bar tätig. Es sei keine große Veränderung gewesen, von Whiskey- auf Kaffeearomen zu wechseln.
Müller bietet Kaffee, Bohnen und auch Barista-Kurse an
Bei Kaffee Müller gibt es nicht nur Kaffee vor Ort, sondern auch Bohnen aus der eigenen Rösterei zu kaufen. Im Sortiment hat die Rösterei etwa 14 bis 20 verschieden Sorten. Saisonal kommen weitere Specials, wie etwa aktuell der Fastnachts- und Weihnachtskaffee hinzu. Unter den Espressobohnen kommt bei den Kunden der Espresso Fortissimo am besten an. Dominic Müllers persönlicher Favorit sei allerdings der Espresso Rossini.