„Es ist Zeit, die Ehe zu besiegeln“ – der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und Budenheims Bürgermeister Stephan Hinz (CDU) verkündeten am Montag stolz die Eingemeindung Budenheims nach Mainz. Weil das Video aber am 1.4. gepostet wurde, war schnell klar: Es handelte sich um einen Aprilscherz. Auch dass auf dem Ortsschild künftig „Budenheim – Ortsteil Mainz“ stehen sollte, machte den Scherz nicht glaubhafter.
Mit dem Aprilscherz spielten die beiden Politiker offenbar auf vermeintliche Pläne der Mainzer Grünen an, Budenheim zu einem Mainzer Stadtteil zu machen. „Im Rahmen der Kommunalreform des Landes setzen wir uns dafür ein, dass Budenheim neuer Mainzer Stadtteil wird“, heißt es im Programm der Grünen zur anstehenden Kommunalwahl. Die „Allgemeine Zeitung“ berichtete mehrfach darüber.
Eingemeindung kein Thema
Allerdings relativierten die Mainzer Grünen den Satz in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Budenheimer Ortsverband. „Unser Ansinnen im Programm ist daher eine stärkere Vernetzung zwischen Mainz und Rheinhessen.“ Das Thema der Eingemeindung Budenheims habe in der Programmberatung der Kreismitgliederversammlung keine Rolle gespielt. „Nötig dafür wäre eine Kommunalreform, die dem Land obliegt. Diese steht aktuell jedoch nicht zur Debatte“, so der Kreisvorsitzende der Mainzer Grünen Jonas König.
„Eine Kommunalreform ist auf Jahre hinaus aktuell nicht in Sicht, wie auch kürzlich wieder in einer gemeinsamen Sitzung der Landesregierung und der kommunalen Spitzenverbände festgestellt wurde. Hiernach wird die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen begrüßt, aber auf jegliche Form von Zwangsfusionen verzichtet“, so die Grünen weiter. Die Debatte darüber sei „überflüssig“. Die Budenheimer Grünen kritisierten die Berichterstattung der AZ scharf als „aus dem Hut gezauberte Klamotte“.
Bereits vor zwei Jahren machte Budenheims Bürgermeister Hinz gegenüber Merkurist deutlich, dass eine Eingemeindung kein Thema sei. „Wir sind und werden eine verbandsfreie Gemeinde Budenheim bleiben.“