„Kann eklig sein“: So will Urs Fischer Mainz 05 aus der Krise führen

Erster Auftritt von Urs Fischer: Der neue Trainer des 1. FSV Mainz 05 hat sich am Montag den Journalisten vorgestellt und erklärt, wie er mit den 05ern den Abstiegskampf meistern und den Klassenerhalt sichern will.

„Kann eklig sein“: So will Urs Fischer Mainz 05 aus der Krise führen

Der 1. FSV Mainz 05 hat am Montagnachmittag (8. Dezember 2025) seinen neuen Trainer Urs Fischer offiziell vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz erklärte der Schweizer, wie er die Mannschaft nach dem schwierigen Saisonstart wieder auf Kurs bringen will. Er folgt auf Bo Henriksen, von dem sich der Verein zuvor getrennt hatte.

Wie Sportvorstand Christian Heidel zunächst berichtete, sei man sich mit Henriksen in gemeinsamen Gesprächen einig gewesen, dass eine Veränderung notwendig sei. Der Ex-Trainer sei über das Aus „traurig und erleichtert zugleich“ gewesen, da er selbst gespürt habe, dass es einen neuen Impuls brauche, erklärte Heidel. Die Wahl für den neuen Trainer fiel schließlich auf Urs Fischer, der am Sonntag seinen Vertrag in Mainz unterschrieb und am Montag bereits das erste Training leitete.

Bodenständig, pragmatisch, eklig

Die Verpflichtung Fischers sei eine bewusste Entscheidung für einen Kontrast zum extrovertierten Henriksen gewesen, erklärte Heidel. Man habe nun eine „andere Ansprache“ gewollt. Als dann Fischer den Journalisten Rede und Antwort stand, beschrieb er sich selbst als „bodenständig, authentisch, pragmatisch“. Er fügte hinzu: „Ich kann eklig sein.“ Ein „Vulkan“ wie sein Vorgänger werde er aber nicht sein. „Das ist nicht meine Art, dann würde ich etwas spielen“, so der neue Coach.

Für die sportlich herausfordernde Aufgabe bei Mainz 05 habe er sich entschieden, weil ihn die Gespräche mit den Verantwortlichen überzeugt hätten und die Aufgabe ihn reize. Die bodenständigen Werte des Vereins seien für ihn ausschlaggebend gewesen. Eine ähnlich schwierige sportliche Situation habe er bereits bei seiner Zeit bei Union Berlin erfolgreich gemeistert.

Zurück zu den einfachen Dingen

Fischers Plan für die 05er ist klar: Er will die „Basics abrufen“. Sein Ziel sei es, dass die Mannschaft wieder so auftritt, wie er sie als Gegner in Erinnerung hat: „Eklig, unermüdlich, kompakt, organisiert.“ Es gehe darum, „einfache Dinge auf den Platz zu bekommen“. Dass sein Spielstil von manchen als unattraktiv bezeichnet wird, störe ihn nicht. Trotzdem soll es Raum für die individuelle Klasse der Spieler geben und kein „starres Korsett“.

Fischer ist überzeugt, dass die Mannschaft, die in der vergangenen Saison fast die Champions League erreicht hätte, das Fußballspielen nicht verlernt habe. Jetzt erwarte er von den erfahrenen Spielern, dass sie vorangehen. An der Taktik will er vorerst festhalten und nicht auf eine Viererkette umstellen. Der Fokus liegt nun auf dem nächsten Spiel in der Conference League gegen Posen. Man müsse „von Spiel zu Spiel denken. Zum Abschluss verriet Fischer noch, dass in seiner Zeit ohne Trainerjob mit Golf spielen angefangen habe, obwohl er dem früher immer kritisch gegenüberstand. In Mainz habe er aber aktuell keinen Golfschläger dabei.