Ex-Bordell: Was aus dem „Rotkäppchen“ an der Mainzer Landstraße wird

Ob als Ausflugslokal oder Bordell – das „Rotkäppchen“ bei Heidesheim war in der Vergangenheit ein Publikumsmagnet. Doch mit den Jahren wurde es ruhig um das Gebäude. Jetzt aber steht offenbar fest, wie es dort weitergeht.

Ex-Bordell: Was aus dem „Rotkäppchen“ an der Mainzer Landstraße wird

Jahrelang lag das „Rotkäppchen“ an der Mainzer Landstraße, zwischen Heidesheim und Budenheim gelegen, im Dornröschenschlaf. Doch nun tut sich wieder etwas vor Ort. Denn an dem Haus, das eine äußerst wechselvolle Geschichte hat, finden aktuell Bauarbeiten statt. Obendrein hat das Anwesen auch einen neuen Eigentümer. Und der hat genaue Pläne, wie es mit dem „Rotkäppchen“ weitergehen soll, wie die Allgemeine Zeitung berichtet.

Ehemaliges Bordell

Einst als Ausflugslokal eröffnet, wurde das „Rotkäppchen“ in den 1980er-Jahren zu einem Bordell, in dem unter anderem auch immer wieder TV-Prominenz aus dem benachbarten Mainz zu Gast gewesen sein soll. Wie der „Spiegel“ 1987 berichtete, sollen die Betreiber, die später unter anderem wegen Förderung von Prostitution vor Gericht standen, die Kriminalpolizei an Weihnachten mit Geschenkpaketen bedacht haben.

Demnach habe eine Domina des Bordells die Päckchen persönlich bei den Beamten abgeliefert. Diese sollen die Geschenke zwar entgegengenommen, aber dann ungeöffnet an ein Altersheim weitergereicht haben, schildert das Nachrichtenmagazin die Situation in den 8oer-Jahren. Ein Richter der Vierten Großen Strafkammer in Mainz soll laut „Spiegel“ damals bestürzt auf diese Praktik reagiert haben: ‘Stellen Sie sich vor, da wären Präservative drin gewesen’, so sein Kommentar im Gerichtsprozess.

Das wird aus dem „Rotkäppchen“

Die Nutzung des Gebäudes als Bordell ist mittlerweile jedoch Jahrzehnte her. Danach wurde es eher ruhig um das „Rotkäppchen“, das immer mal wieder zum Verkauf stand. Doch nun steht offenbar fest, was mit dem Areal an der Mainzer Landstraße passiert. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, hat der Wiesbadener Unternehmer Khaled Ezzedine das Grundstück erworben. Seine ursprünglichen Pläne, dort ein Restaurant mit 250 Außenplätzen zu errichten, habe er jedoch schon wieder verworfen. Stattdessen sollen, wie die Zeitung berichtet, „unter dem historischen Dach“ jetzt drei Eigentumswohnungen mit Büro- oder Praxisräumen im Erdgeschoss entstehen.