Note „mangelhaft“ für zehn der elf Mainzer Feuerwehrhäuser: Zu diesem Urteil kam ein Gutachten, das bereits vor acht Jahren erstellt worden ist. Denn die Gebäude der Freiwilligen Feuerwehren würden nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen.
Kritisiert wurde vor allem die veraltete technische Ausstattung und ein schlechter Zustand der Bauten. Außerdem würden die Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung nicht erfüllt. Note „ungenügend“ gab es sogar für den Sicherheits- und Gesundheitsschutz. Einzig die vor zehn Jahren gebaute Feuerwache 2, die von der Freiwilligen Feuerwehr Stadt genutzt wird, entspreche den aktuellen Anforderungen.
Nach der Sanierung der Häuser in Ebersheim und Laubenheim sollte mit dem Neubau der Gebäude in sieben Orten begonnen werden, so hieß es bereits vor drei Jahren. Die bestehenden Grundstücke seien zu klein geworden und es sei nicht möglich, die Mängel mit Sanierung zu beseitigen, hieß es in einer Beschlussvorlage der Stadt Mainz.
Schwierige Suche nach passenden Standorten
Jeweils 280.000 Euro wurden schon im Haushaltsjahr 2020 für die Feuerwehrhäuser Drais, Finthen und Gonsenheim als Planungsmittel eingestellt. Für 2021 etwa war für 2021 ein Betrag von 16.830 Euro vorgesehen, genauso wie für Gonsenheim (2023) und Finthen (2024). Die Freiwillige Feuerwehr in Drais besitzt zum Beispiel vier Fahrzeuge, aber nur drei Garagenplätze. Laut der Stadt sollte erst nach passenden Standorten gesucht und dann mit den Planungen begonnen werden.
Inzwischen steht zumindest für zwei Standorte fest, wo die neuen Feuerwehrhäuser gebaut werden sollen: So soll die Draiser Feuerwehr von den Platzäckern im Dorfinneren an die Sporthalle umziehen, die sich an der L427 befindet. Für die Weisenauer Wehr wurde in der Gemarkung Goldgewann ein Grundstück gefunden. Nähere Angaben könne die Stadt aber nicht machen, teilt die Pressestelle gegenüber Merkurist mit. Für die anderen Stadtteile laufe noch die Suche nach möglichen Standorten.
Drais soll als erstes gebaut werden – Start aber noch unklar
In Drais soll somit auch als erstes gebaut werden. Vorher muss laut Stadtverwaltung noch für die bisher erworbenen Grundstücke Baurecht geschaffen werden. „Es bestehen noch weitere Verpflichtungen“, so die Pressestelle. Dieser Prozess sei nun „angestoßen“. Wann genau mit den Bauten voraussichtlich begonnen werden kann, dazu gibt die Stadtverwaltung ebenso keine Auskunft wie zu der Frage, was nach den Neubauten mit den bisherigen Grundstücken und Häusern passieren wird.
Auch zu den Kosten könne man noch nichts sagen, erst „mit der fortschreitenden Planung eines Feuerwehrgerätehauses“. Die Stadt werde im Vorfeld beim Land Rheinland-Pfalz eine Bezuschussung beantragen. Diese werde dann mittels eines Schlüssels festgesetzt.
Aktuell gibt es 443 Freiwillige Feuerwehrleute im Einsatzdienst in Mainz, hinzu kommen 234 Berufsfeuerwehrleute.
