So viel wird das neue Mainzer Gutenberg-Museum kosten

Das Projekt Gutenberg-Museum wird immer konkreter. Jetzt steht fest, wie das Museum aussehen wird und wie viel es voraussichtlich kostet.

So viel wird das neue Mainzer Gutenberg-Museum kosten

Nach über 60 Jahren wird das Gutenberg-Museum nun abgerissen und neu gebaut. Auf der Pressekonferenz zum Planungsstand des Neubaus stellten die Verantwortlichen heraus, dass das Museum sowohl baulich als auch inhaltlich eine modernisiert und neuausgerichtet werden soll. Dieser Schritt sei notwendig, um als erfolgreiches „Weltmuseum der Druckkunst“ den heutigen Ansprüchen an ein modernes Museum zu entsprechen. Die aktuelle Ausstattung sowie der bauliche Zustand würden nicht mehr die neusten Standards erfüllen.

Kernsanierung steht an

Für das Gutenberg-Museum ist eine Neugestaltung des gesamten Gebäudekomplexes vorgesehen. Dafür wird es einen Ersatzneubau für den bisherigen „Schellbau“ geben sowie eine Kernsanierung inklusive Umbau des Erweiterungsbaus in der Seilergasse. In der Zeit des Umbaus wird das Museum vorübergehend einen „Interimsbetrieb“ im Naturhistorischen Museum aufnehmen, damit die Ausstellung auch weiterhin für Besucher sichtbar ist.

Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) verwies auf die Wichtigkeit des Museums: „ Gutenbergs Erfindung war ein epochaler Wendepunkt in der Historie, zugleich Teil der deutschen Demokratiegeschichte – und hat mithin eine bundesstaatliche, gar globale Bedeutung. Dieser ,Man of the Millennium‘ hatte seine Wirkungsstätte in unserer Stadt – und mit dem Weltmuseum der Druckkunst wird seine Erfindung vermittelt.“

Weiter betonte er: „Wir werden das Museum ins 21. Jahrhundert führen. Getreu dem Slogan ,Die Zukunft kann nicht mehr warten‘ müssen und werden wir alle Stränge bündeln und dem ,Weltmuseum der Druckkunst‘ ein attraktives äußeres Antlitz und Innenleben geben und das Haus auch museumsdidaktisch neu aufstellen.“

Finanzierung

Der Neubau des Gutenberg-Museum sei eines der größten Bauprojekte der Stadt Mainz, so Finanzdezernent Günter Beck (Grüne). Für den Neubau sowie das Szenographiekonzept belaufe sich die aktuelle Kostenprognose auf 96,9 Millionen Euro. Die Interimsunterbringung im Naturhistorischen Museum würde rund neun Millionen Euro kosten. „Unterm Strich liegen die Kosten für die Gesamtmaßnahme Stand heute bei 108.561.443 Euro“, sagte Finanzdezernent Beck.

Um diese Summe finanzieren zu können, hätten schon Gespräche mit dem Land Rheinland-Pfalz stattgefunden, auch im Hinblick auf eine mögliche Förderung aus dem Landeshauptstadtansatz. „Die restliche Finanzierung wird über Investitionskredite erfolgen“, sagte Beck.

Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) betonte abschließend: „Was dort am Liebfrauenplatz im Herzen der Mainzer Altstadt entsteht, wird eines der schönsten und beeindruckendsten Bauwerke, das die Landeshauptstadt Mainz seit langem gesehen hat, ein Magnet.“

Der Abriss des „Schellbaus“ ist für Februar 2025 geplant. Es wird von einer Bauzeit von rund drei Jahren ausgegangen.