Schwimmbad am Mombacher Rheinufer? Jetzt äußert sich die Stadt Mainz

Vergangene Woche schlug Mombacher Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD) vor, ein Rheinschwimmbad am Mombacher Rheinufer zu errichten – das steht jedoch unter Naturschutz.

Schwimmbad am Mombacher Rheinufer? Jetzt äußert sich die Stadt Mainz

Auf den Vorschlag des Mombacher Ortsvorstehers Christian Kanka (SPD), ein Schwimmbad am naturgeschützten Mombacher Rheinufer zu errichten, hat sich jetzt auch die Stadt Mainz gemeldet. Bei Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) trifft die Idee auf Kritik.

Steinkrüger zufolge sei der Vorschlag zu einem Rheinschwimmbad im Naturschutzgebiet kein neuer Gedanke und in der Vergangenheit aus „guten Gründen“ nicht weiter verfolgt worden. Für die Stadt sei es nicht nur „nicht zielführend“, das Naturschutzgebiet stellenweise aufzuheben, sondern „schlicht nicht möglich“. Das Mombacher Rheinufer biete als letzter naturnaher Auenbereich des Rheins in Mainz etlichen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum, die auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen.

„Exklusive Nutzung“ des Rheinufers noch zeitgemäß?

Ein Schwimmbad an dieser Stelle würde „jegliche Bemühungen, den bereits seit 1995 unter Naturschutz gestellten Bereich vor Störungen und Vandalismus zu schützen, völlig ad absurdum führen“, so Steinkrüger. Bereits seit 1995 steht das Mombacher Rheinufer unter Naturschutz und darf eigentlich nicht betreten werden. 2022 versperrte die Stadt den Trampelpfad zum Rheinstrand mit Findlingen, da die Hinweisschilder offenbar nicht ausreichten, um die Leute fernzuhalten.

Dass die Mainzer sich einen Ort wünschen, an dem sie den Rhein erleben und genießen können, könne Steinkrüger jedoch absolut nachvollziehen. „Es ist daher fraglich, ob die exklusive Nutzung des Rheinufers für einige wenige noch zeitgemäß ist.“

Auch der Arbeitskreis Umwelt Mombach e.V. hat sich bereits kritisch gegenüber einem Mombacher Rheinschwimmbad geäußert und dabei den Gegenvorschlag aufgestellt, das private Vereinsgelände der Kanufreunde Mainz-Mombach für ein Schwimmbad zu nutzen. Ob dieser Vorschlag aber tatsächlich ernst gemeint war oder nur eine Spitze gegen Vereinsvorsitzenden und SPD-Mitglied Markus Schmitz sein sollte, ist unklar.

Hintergrund

Nachdem die Stadt Zweifel an der Machbarkeit des Rheinschwimmbads „Heilige Makrele“ im Zollhafen geäußert hatte (wir berichteten), forderte der Mombacher Ortsvorsteher Christian Kanka die Verwaltung auf, Alternativen zu prüfen. Er schlug als Standort für ein Rheinschwimmbad das Ufer in Mombach zwischen dem Kanuverein und der Schiersteiner Brücke vor. Dieser Abschnitt ist Teil des Naturschutzgebiets.

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