Baupläne im Lennebergwald: So ist der aktuelle Stand

Eine große Reitanlage sollte auf der Fläche eines ehemaligen Mainzer IBM-Grundstücks errichtet werden – mitten im Naturschutzgebiet Lennebergwald. Was ist aus den Plänen geworden?

Baupläne im Lennebergwald: So ist der aktuelle Stand

Fünf Hektar groß ist die Fläche, auf der sich früher das Mainzer IBM-Grundstück im Lennebergwald befand. Sie liegt in der Nähe von Uhlerborn, mitten im Wald, und wurde von Mitarbeitern als Freizeitanlage genutzt.

Vor etwa vier Jahren hat dieses Grundstück der Investor Wolfram Richter erworben, außerdem einige umliegende Felder. Sein Plan: der Bau einer großen Reitanlage, vermutlich inklusive Reiterklause, Weideflächen, Galoppbahn, Reithalle und rund 100 Pferden. Der Revierförster des Lennebergwalds, Stefan Dorschel, zeigte sich damals entsetzt über die Pläne.

Denn vorgesehen war hier eigentlich eine Renaturierung sowie eine Aufforstung mit standortangepassten und klimastabilen Bäumen. So sollten naturnahe Lebensräume wieder hergestellt werden. Außerdem könnte die Belastung durch die vielen Pferde und deren Ausscheidungen hohe Schäden verursachen (wir berichteten).

Bürgerproteste zeigen Wirkung

Im Juli 2021 hatte die Stadt Ingelheim die Bebauungspläne offengelegt, Bürger konnten Anregungen und Bedenken dazu einbringen. Einige gründeten die Initiative „Schützt die Uhlerborner Dünen“ und baten die Stadtratsmitglieder darum, die Pläne nicht weiter zu verfolgen.

Anscheinend hat der Protest tatsächlich Wirkung gezeigt, denn auch nach vier Jahren sei das Verfahren „formal noch nicht weitergegangen“. Das teilt eine Sprecherin der Stadt Ingelheim nun auf Nachfrage von Merkurist mit. Grund sei die „frühzeitige Beteiligung der Bürger und der Behörden“.

Der Stadt würden keine Unterlagen vorliegen, die weitere Verfahrensschritte ermöglichen würden. Das Verfahren werde von einem Investor begleitet. Daher seien die Prüfungen der Stadt zum Planverfahren noch nicht „zielführend abgeschlossen worden“, so die Sprecherin weiter. Wie lange das Verfahren noch dauern werde, konnte die Sprecherin jedoch nicht sagen.