Marder in Mainz: Warum sie gerade so aktiv sind

Immer wieder huschen sie nachts über die Straße und unter Autos entlang, auch lautes Gekreische kommt häufiger vor: Die Steinmarder sind in der Stadt gerade sehr aktiv.

Marder in Mainz: Warum sie gerade so aktiv sind

Wer nachts in der Neustadt unterwegs ist, dem sind sie vielleicht aufgefallen: kleine lange Schatten, die schnell die Straße kreuzen oder sich gegenseitig verfolgen. Wenn Steinmarder aufeinandertreffen, kann es auch mal lauter werden. Das Gekreische mischt sich in die sowieso schon rege Neustadt-Geräuschkulisse aus Sirenen, lauten Menschengruppen und Autos die über Kopfsteinpflaster brettern. Neu sind Marder zwar nicht in der Stadt, doch es ist kein Zufall, dass sie im Moment immer häufiger auffallen.

„Noch bis Ende August ist Paarungszeit für die Tiere“, sagt Rainer Michalski vom Naturschutzbund NABU. Während dieser verfolgen Männchen Weibchen und kämpfen gegen Mitbewerber. Öfter als bei den üblichen Revierstreitigkeiten komme es deswegen zu Aggressionen. Ob die tatsächliche Zahl der Tiere in der Stadt steigt, lasse sich allerdings schwer belegen.

Ist Vertreibung sinnvoll?

Für Menschen und die meisten Haustiere wie freilaufende Katzen sind Marder weniger gefährlich. Nisten sie sich jedoch in Autos oder Dachstühle ein, kann es durchaus ärgerlich werden. Sie können Dämmungen oder Kabel zerbeißen. Marder zu fangen, jagen oder sogar töten ist dennoch verboten. Der Steinmarder steht laut Jagdgesetz unter strengem Schutz und darf nur von Profis und in einem bestimmten Zeitraum bejagt werden.

Schädlingsbekämpfungsfirmen bieten eine Vergrämung, also nachhaltige Verscheuchung an. Auch Vorrichtungen wie eine Elektroschockanlage für das Auto gibt es. Grundsätzlich sind solche Maßnahmen sinnvoll, wenn man Marderspuren am Auto entdeckt. Im Haus ist Eingreifen jedoch nur außerhalb der Zeit erlaubt, in der die Tiere ihre Jungen großziehen. „Gibt es Nachwuchs in Dachstühlen, ist Stören ein Tierschutzverstoß“, mahnt Michalski. Handelt es sich um einzelne Steinmarder, könne ein einfacher Trick für Abhilfe sorgen: Ein Radio und eine Lampe, die dank Zeitschaltuhr nachts im Marderquartier angehen. Mit Durchhaltevermögen und unregelmäßigen, immer wieder geänderten Störzeiten, wird man die unerwünschten Untermieter so los.

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