So sieht der Brückenturm am Mainzer Rathaus jetzt aus

Die Sanierung der Fassade des Brückenturms, der zum Mainzer Rathaus gehört, ist abgeschlossen. Jetzt besteht der Turm aus dem Naturstein Muschelkalk.

So sieht der Brückenturm am Mainzer Rathaus jetzt aus

Die Sanierung des alten Rathauses in Mainz nimmt immer weiter Gestalt an: Am Montag hat Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) die neue Fassade des Brückenturms vorgestellt. Die Arbeiten dazu sind Teil einer Generalsanierung des Gebäudes, die bereits seit drei Jahren läuft.

So sieht die neue Fassade aus

Die Fassade des Brückenturms besteht nun aus Mägenwiler Muschelkalk. Dieser Naturstein stamme von einem Steinbruch in der Schweiz, sagt der Geschäftsführer der Grundstücksverwaltungsgesellschaft der Stadt Mainz (GVG), Franz Ringhoffer. Man habe sich für blau-graue und beige Platten entschieden, die der ehemaligen Fassade ähneln sollen. Auch die Uhr am oberen Teil des Rathauses sei saniert, aber in gleicher Machart beibehalten worden. Wie Haase sagt, sei außerdem eine Schutzschicht gegen Graffiti auf der Fassade angebracht. Diese Schutzschicht sorgt dafür, dass Graffiti schnell entfernt werden können.

Geplant wurde die Sanierung des Brückenturms schon 2022. Zuerst seien 1,5 Jahre Bauzeit angesetzt worden, so Ringhoffer. Es habe jedoch Verzögerungen gegeben. „Das größte Problem war der Stein selbst“, sagt der Geschäftsführer der GVG. Der Abbau des Natursteins habe die Bauarbeiten um sechs Monate verlängert. Auch Lieferschwierigkeiten und die Tatsache, dass ein ganzer Jahresabbau des Marmors für die Sanierung benötigt wurde, hätten zusätzlich zu Verzögerungen geführt. Die Kosten für das gesamte Projekt haben bei 4,5 Millionen Euro gelegen, so Haase. Insgesamt seien aber nur 3,5 Millionen ausgegeben worden.

Hintergrund der Sanierung

Ende 2021 wurde die Rathausfassade begutachtet und entschieden, dass sie erneuert werden müsse, so Ringhoffer. Der Grund seien Risse in der Fassade gewesen, was zum Runterfallen einzelner Platten hätte führen können. Der Brückenturm gehöre zum Rathaus und sei daher auch von der Sanierung der Fassade betroffen gewesen.

Ursprünglich wurden beide Gebäude von den Architekten Arne Jacobson und Otto Weitling von 1971 bis 1975 erbaut. Laut Ringhoffer hat die vorige Fassade aus dem denkmalgeschützten „Porsgrunner“ Marmor bestanden. Daher wurde in Absprache mit der Denkmalpflege die Fassade des Rathauses mit Keramikplatten erneuert, die mit der Struktur dieses Marmors bedruckt wurden. Diese Keramikplatten könne man jedoch nicht rund bauen, so der Geschäftsführer der GVG. Nach langer Suche sei mit dem Muschelkalk aber schließlich einen geeigneten Naturstein gefunden worden. Als nächstes plane die Stadt eine Sanierung des Jockel-Fuchs-Platzes. „Das ganze Ensemble gucken wir uns gerade an“, so Oberbürgermeister Haase.