Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt gegen eine Gruppe von mindestens acht Personen nach einem Angriff auf einen Bundespolizisten am Mainzer Hauptbahnhof. Ihnen werden gemeinschaftlicher schwerer Raub und ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Das teilen die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Mainz gemeinsam mit.
Der Vorfall ereignete sich am Sonntag, 9. November, gegen 16:40 Uhr. Der Bundesbeamte hatte zuvor mit Kollegen die Abfahrt von Fußball-Fans in Richtung Frankfurt am Hauptbahnhof gesichert. Als der Zug abgefahren war und der Beamte sich alleine auf einem Gleis befand, habe er eine bedrohliche Situation wahrgenommen und sei in Richtung des Bahnhofsausgangs gerannt.
Am Ende eines Treppenabgangs holten ihn die Beschuldigten ein und brachten ihn zu Boden. Laut den Ermittlern wurde der Polizist von etwa sechs Personen umzingelt und aus der Gruppe heraus bedroht.
Dienstwaffe und Handy gestohlen
In dem Gerangel hielten ihn mindestens zwei Personen fest und zerrten ihn vor das Bahnhofsgebäude. Obwohl der Beamte versuchte, sich zu befreien, gelang es den Angreifern, ihm sein Mobiltelefon und seine Dienstwaffe aus der Kleidung zu entwenden.
Schließlich konnte der Polizist Pfefferspray einsetzen und sich so aus der Umklammerung befreien. Seine Dienstwaffe wurde noch auf dem Bahnhofsvorplatz sichergestellt. Der Beamte wurde bei dem Angriff verletzt und ist derzeit dienstunfähig.
Die Ermittler konnten inzwischen acht Personen identifizieren, die an der Tat beteiligt gewesen sein sollen und der Fußball-Risikofanszene zugeordnet werden. Zwei der Beschuldigten wurden festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Mainz Untersuchungshaftbefehle gegen sie. Sie befinden sich nun in Justizvollzugsanstalten.
Die Staatsanwaltschaft Mainz führt nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen schweren Raubes in Tateinheit mit tätlichem Widerstand in besonders schweren Fall gegen Vollstreckungsbeamte. Der genaue Tathergang und die Motive sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
