Erst sorgte das Feuerwerk zum Abschluss der Mainzer Johannisnacht am vergangenen Montag für spektakuläre Bilder am Himmel über Mainz. Sekunden später zog ein Naturphänomen nach, das viele wohl gar nicht wahrgenommen haben dürften. Denn kurz nach Ende des Feuerwerks war am Nachthimmel über Deutschland, Österreich und Teilen Italiens ein grünlich glühender Gesteinsbrocken zu sehen. Ungefähr um 22:45 Uhr wurden auf diversen Websites Sichtungen gemeldet.
Gegenüber Merkurist erklärt Dr. Otmar Nickel von der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz: „Ein Gesteinsbrocken aus dem Sonnensystem ist mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eingetreten und in einer Höhe von 50 bis 100 Kilometern im wesentlichen verglüht.“ Wie das European Space Research Institute im italienischen Frascati erklärte, sei der Meteorit wohl in einem sogenannten Airburst explodiert. „Das war ein ziemlich großer Meteor, eine Sternschnuppe im Prinzip“, sagte der Geschäftsführer der Nürnberger Astronomischen Arbeitsgemeinschaft, Matthias Gräter, gegenüber NTV.
„Ich schätze, dass etwa ein bis zwei Mal im Jahr bei uns so etwas beobachtet werden kann.“ – Dr. Otmar Nickel
Laut Schätzungen von Experten war der Gesteinsbrocken in etwa einen Meter groß. Wie Otmar Nickel von der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz erklärt, sei er mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 80 Kilometern pro Sekunde unterwegs gewesen und in einem Gebiet von bis zu 1000 Kilometern Durchmesser zu sehen gewesen. Nickel weiter: „Ich schätze, dass etwa ein bis zwei Mal im Jahr bei uns so etwas beobachtet werden kann.“