Um Straftaten noch effektiver und zielgerichteter aufklären zu können, setzt die Polizei künftig vermehrt auf den Einsatz von Virtual Reality und „Super Recognizern“. Was das genau bedeutet, hat nun Innenminister Ebling (SPD) in Mainz erklärt.
Jetzt kommen die „Super Recognizer“
Einen Paradigmenwechsel in der Ermittlungsarbeit bildet zunächst einmal die virtuelle Tatortbegehung mithilfe von Virtual Reality. Die 3D-Tatortvermessung erfasst hierfür Tatortdaten per Laserscanner und bereitet diese zu einem digitalen Modell auf. Mithilfe von Virtual Reality können diese digitalen Räume nach der Vermessung auch betreten und hochkomplexe Sachverhalte dreidimensional dargestellt werden.
Außerdem stellte Ebling erste Ergebnisse zu „Super Recognizern“ vor. Als Super Recognizer werden Personen bezeichnet, die außerordentlich gut neue Gesichter lernen, bereits gelernte Gesichter wiedererkennen und Gesichter unterscheiden können – sogar nach mehreren Jahren. Super Recognizer sind zudem in der Lage, Personen auch auf sehr schlechtem Bildmaterial oder mit deutlichen altersbedingten oder sonstigen optischen Veränderungen wiederzuerkennen. So kann ihr Einsatz insbesondere Hinweise darauf geben, ob etwa unbekannte Verdächtige auf verschiedenen Bildern in unterschiedlichen Tatzusammenhängen auftauchen.
Nach einer erfolgreichen Testphase sollen Super Recognizer auch künftig zum Einsatz kommen. Insgesamt sind derzeit sechs Mitarbeiter der Polizei Rheinland-Pfalz in diesem Bereich im Einsatz. Wie Ebling sagt, müsse man, um mit der Kriminalitätsentwicklung Schritt zu halten, alle rechtlich zulässigen Möglichkeiten der kriminaltechnischen Arbeit konsequent ausschöpfen. Dabei setze man weiterhin auf Mensch und Technik.