Bis 2005 stand am Mainzer Rebstockplatz das Kunstwerk Mobile Moguntinum. Das Kunstwerk musste damals abgebaut und eingelagert werden, als die Markthäuser saniert wurden. Weil der Rebstockplatz ein „zentraler Aufstellungsbereich der Feuerwehr“ sei, habe man die Skulptur später dort nicht wieder aufstellen können, erklärte ein Stadtsprecher vor einigen Jahren gegenüber Merkurist. Das Kunstwerk existiert noch immer, doch seit dem scheiterte jeder Versuch, einen geeigneten Platz dafür zu finden
Der Erschaffer des Mobile Moguntinum ist Hans-Michael Kissel. Wie er nun gegenüber Merkurist erklärt, sei der aktuelle Zustand der eingelagerten Reste zu schlecht, um die Wasserinstallation wieder aufzustellen. „Es wäre leichter, eine neue Version anzufertigen und diese dann wieder an einem Ort in Mainz aufzustellen“, sagt Kissel. Er bietet stattdessen an, eine Weiterentwicklung des Mobile Moguntinum zu entwickeln. „Es wäre in einem ähnlichen Stil, allerdings reduziertet und optimiert“, so der Künstler. Passend zur Zeit könne die Installation mit Wind betrieben werden. Weitere Details nennt Kissel aber noch nicht. Konkret scheint es aber noch keine Gespräche zwischen Künstler und Stadtverwaltung zu einem Nachfolger des Werks gegeben zu haben.
Dass das Original-Werk nicht mehr steht, hätten erstaunlich viele Mainzer bemerkt, die sich im Lauf der Jahre immer wieder bei ihm gemeldet hätten, so Kissel. „Die Trauer war groß bei vielen Mainzern, aber auch Touristen ist aufgefallen, dass die Installation nicht mehr in Mainz zu finden ist.“
Das sagt die Stadt Mainz zum Mobile Moguntinum
2017 sprach sich Kissel dafür aus, das Original-Werk zum Beispiel im Zollhafen oder im Volkspark wieder aufzustellen. Doch bis heute wurde nichts aus diesen Plänen. Geprüft worden seien sie aber, wie ein Stadtsprecher gegenüber Merkurist nun bestätigt. Dabei sei auch der Hartenbergpark eine Option gewesen.
Die in Einzelteile zerlegten Überreste des Originals befanden sich bis vor Kurzem in Undenheim, wurden aber Anfang September 2023 auf den Betriebshof der Gebäudewirtschaft Mainz (GWM) in Mainz-Hechtsheim verlegt. Dort werden sie witterungsgeschützt gelagert, damit sich der Zustand der Teile nach all den Jahren nicht weiter verschlechtert. Konkrete Restaurierungsarbeiten seien an den Teilen nicht vorgenommen worden. Das solle offenbar erst geschehen, wenn ein geeigneter Platz für das Mobile Moguntinum gefunden würde.
Stadt weiter offen für neuen Standort
2021 hatte die Stadt sogar ein Angebot eingeholt, was die Instandsetzung der Metallstreben und der Motoreinheit des Mobile Moguntinum kosten würde. Ergebnis: 45.000 Euro. „Aufgrund der enormen Preissteigerungen in der jüngsten Vergangenheit müsste diese Summe aber zum heutigen Tage mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich nach oben korrigiert werden“, so der Stadtsprecher. „Hinzu kämen außerdem die Kosten für die Montage vor Ort inklusive Randarbeiten wie Strom- und Wasseranschluss sowie laufende Betriebskosten.“ Die Höhe dieser Kosten könne derzeit nicht geschätzt werden, da sie von den Begebenheiten des Aufstellungsortes abhängen würden.
Die Stadt widerspreche der grundsätzlichen Idee jedenfalls nicht, das Mobile Moguntinum in Mainz wieder aufzustellen. „Solange jedoch kein geeigneter Ort gefunden ist, wird das Kunstwerk weiter von der Stadt Mainz gelagert.“