Schüsse im Fußballstadion: So lief die Großübung der Mainzer Polizei

Eine Explosion bei einem Fußballspiel in der Mainzer Mewa Arena, plötzlich schießen drei bewaffnete Täter um sich: Dieses Szenario haben Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst am Samstag geprobt.

Schüsse im Fußballstadion: So lief die Großübung der Mainzer Polizei

Über hundert Polizisten, Rettungskräfte und Statisten haben am Samstag in der Mewa Arena für den Ernstfall geprobt. Merkurist war mit vor Ort.

Das Szenario: Drei bewaffnete Täter schießen bei einem Fußballspiel in die Menge und nehmen Geiseln. Diese muss die Polizei befreien und die Täter festnehmen. Doch bereits vor dem Start der Übung bot die Mewa Arena ein ungewöhnliches Bild: Auf der Tribüne und dem Spielfeld lebensgroße Puppen verteilt – zur Simulation von echten Toten.

„Wir haben die Notintervention in einer sogenannten lebensbedrohlichen Einsatzlage geübt“, erklärt Polizeisprecher Markus Weyerhäuser. Auf der VIP-Terrasse der Mewa Arena zündeten zwei der „Täter“, die von Polizisten gespielt wurden, eine Rauchbombe und schossen mit Simulationswaffen. Danach liefen sie in den F-Block und nahmen die dort sitzenden Statisten als Geiseln.

Nicht nur den Einsatz im Stadion selbst übten die Polizisten, sondern auch die Anfahrt und die Vorbereitung. Bevor sie ins Stadion laufen konnten, mussten die ankommenden Einsatzkräfte zunächst ihre Waffen und Schutzausrüstung anlegen.

Besonders wichtig: Bei keiner der Waffen handelte es sich um echte Pistolen. Um sicherzugehen, dass bei der Übung niemand tatsächlich verletzt wird, mussten alle Polizisten ihre Dienstwaffen vor dem Einsatz gegen Übungswaffen tauschen.

Danach lief alles sehr schnell: In Formation liefen die schwer bewaffneten Polizisten in die Arena, näherten sich den Tätern von zwei Seiten und führten die Geiseln aus der Arena. „Wir sind da grundsätzlich sehr zufrieden“, sagt Polizeisprecher Weyerhäuser über den Ablauf der Übung. Alles habe so geklappt wie vorgesehen.

In weiteren Übungsblöcken wurde unter anderem die Evakuierung des Stadions oder die Betreuung der traumatisierten Geiseln geprobt. Einer der spannendsten Einsätze wurde jedoch schon vorab geprobt und war deshalb am Samstag nicht live zu sehen: ein SEK-Einsatz in den Katakomben der Arena, in denen sich der dritte Täter verschanzt hat.