Noch keine Glanz-, aber eine durchaus überzeugende Leistung hat die deutsche Nationalmannschaft am Samstag bei ihrem Sieg gegen Peru (2:0) in der Mewa Arena abgeliefert. Während die Ränge im Stadion vollbesetzt waren, blieben offenbar aber einige Mägen der Arena-Besucher leer. So melden Leser, dass zu bestimmten Zeiten vor, während und nach der Partie an der Essensausgabe nicht alle Produkte vorrätig gewesen seien. Fans, die eine Bratwurst oder beispielsweise Pommes haben wollten, sollen deshalb teilweise vertröstet worden sein. Doch stimmt das?
Komplett anderes Kundenverhalten
Zuständig für das Catering in der Mewa Arena ist die Firma Gauls. Auf Anfrage von Merkurist erklärt Geschäftsführer Darabi Spanos, dass wohl in der Tat punktuell manche Produkte nicht erhältlich gewesen seien. Wie der Gauls-Chef sagt, sei das Kundenverhalten beim Länderspiel auch ein komplett anderes gewesen als bei einem Mainz 05-Heimspiel. „Es war diesmal ein sehr hoher Anteil an Kindern vor Ort und die essen vor allem Pommes und Bratwurst.“ Darauf sei man nicht so richtig vorbereitet gewesen. Dazu käme noch, dass aus technischen Gründen nur an vier Kiosken Pommes zubereitet werden können. Bei Bundesligaspielen reiche das dann auch aus, so Spanos. Doch bei der großen Zahl von Kindern seien die Pommes dann kurzzeitig nicht mehr am Stand vorrätig gewesen.
Gänzlich ausverkauft seien sie jedoch nicht gewesen. „Wir mussten die Pommes dann erst wieder aus dem Kühlzentrallager im Stadion holen, was einige Minuten dauert.“ Ähnlich sei es bei den Bratwürsten gewesen. Normalerweise würden bei einem Bundesligaspiel etwa 55 Prozent Bratwürste und 45 Prozent Feuerwürste verkauft. Diesmal habe das Länderspiel aber alles auf den Kopf gestellt. Rund 98 Prozent der Fußballfans hätten Bratwurst verlangt, die Feuerwurst dagegen kaum einer, sagt Spanos. Um dann den Bestand an Bratwürsten aufzufüllen, hätten seine Mitarbeiter die Wagen mit den Produkten erst einmal wieder durch die vollen Gänge des Stadions bewegen müssen, ehe die Würste auf dem Grill landen konnten.
Gut bevorratet sei man aber auf jeden Fall gewesen, auch wenn man eben die Produkte zwischenzeitlich aus dem Zentralkühllager erst wieder an die Essensausgaben bringen musste. „In den Kiosken konnte jedoch nicht von vornherein mehr gelagert werden, die Kühlanlagen waren randvoll bis unter die Decke belegt“, sagt Spanos. So habe man letztlich auch bis weit nach 23 Uhr Essen ausgegeben. Dann verrät Spanos noch, was am Samstagabend überhaupt nicht nachgefragt war: „Es wurde kaum Bier getrunken. Im Vergleich zu den Bundesligaspielen war das Pillepalle.“ Stattdessen seien doppelt so viele Softdrinks verkauft worden. Die Nachfrage bei den Riesen-Brezeln sei auch ernüchternd gewesen. „Um sie nicht wegschmeißen zu müssen, haben wir nach Spielende an den Stadiontoren weit über 400 Brezeln an Kinder verteilt“, sagt Spanos.