Erst war es Corona, dann die Insolvenz des Veranstalters, die dafür sorgten, dass es seit fünf Jahren keine große Verbrauchermesse mehr in Mainz gibt. Zuvor hatte die Rheinland-Pfalz-Ausstellung auf dem Mainzer Messegelände in Hechtsheim jedes Jahr zehntausende Besucher angezogen. Neun Tage lang dauerte die Messe jeweils, über 650 Aussteller präsentierten hier ihre Produkte.
Noch im April 2023 erklärte die Mainzer Messegesellschaft im Gespräch mit Merkurist, dass die Rheinland-Pfalz-Ausstellung wieder neu aufgelegt werden soll, dieses Mal unter der Federführung der Messegesellschaft selbst. Auch das Datum stand bereits fest: vom 7. bis 10. März 2024 sollte sie stattfinden, also dieses Mal nur vier Tage lang. Im April hatte es bereits 60 feste Zusagen gegeben, erklärte damals Wolfgang Giesen, der von Geschäftsführer Karl Strack mit der Organisation beauftragt worden war. Mit 350 Ausstellern kalkuliere er, so Giesen gegenüber Merkurist.
Es sollte wieder die bewährten Themenbereiche geben, dazu eine Karrieremesse am Freitag und Samstag sowie einen Antikmarkt am Sonntag. „Dazu wollen wir auch Experten einladen, die Kunstgegenstände bewerten“, erklärte Projektleiter Giesen.
Webseite seit Dezember nicht erreichbar
Doch seit Dezember stehen die Aussteller vor einem Rätsel: Die Webseite ist nicht mehr erreichbar, auch in der Terminübersicht der Messe Mainz taucht die Rheinland-Pfalz-Ausstellung nicht mehr auf. Eine Ausstellerin berichtet Merkurist, dass ihr am Telefon vor einigen Wochen angekündigt wurde, dass die Ausstellung zu 95 Prozent nicht stattfinde. „Wir waren da gerade an den Planungen mit dem Messebauer und wollten das Equipment bestellen.“
Nun kam am 9. Januar, also gerade einmal zwei Monate vor geplantem Start der Messe, die Absage per E-Mail. „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass die geplante RPA 2024 nicht durchgeführt werden kann“, heißt es in dem Schreiben, das Merkurist vorliegt. Grund sei eine „schwerwiegende Erkrankung innerhalb der Projektleitung“, daher sei eine „erfolgreiche Durchführung der Messeveranstaltung nicht möglich.“
Außerdem entschuldige man sich dafür, dass man in letzter Zeit aus diesem Grund so schlecht erreichbar gewesen sei. „Bis zuletzt haben wir versucht, die RPA mit einem neuen Konzept umzusetzen.“
Auch für Merkurist war seit Mitte Dezember kein Mitarbeiter der Messegesellschaft zu diesem Thema erreichbar. Bis heute blieben Anfragen per E-Mail und Telefon unbeantwortet.
