Obwohl inzwischen fast zwei Drittel der Medizin-Studenten Frauen sind, schaffen sie es bis heute kaum in die Führungspositionen der Kliniken. Vor allem in den Unikliniken fehlen weibliche Chefs. Nur 13 Prozent aller gehobenen Führungspositionen sind von Frauen besetzt. Unplanbare Arbeitszeiten, unflexible Arbeitsmodelle und starre Hierarchiestrukturen sind mit einer Familie nur schwer zu vereinbaren. Mit diesen Hürden hat unter anderem auch die Mainzer Assistenzärztin Nuray zu kämpfen. Eine WDR-Doku zeigt die junge Medizinerin in ihrem Berufsalltag, der eine überraschende Wendung nimmt.
Karrierefalle Kind?
Nuray ist quasi im Dauerstress. Sie ist mitten in ihrer Ausbildung zur Fachärztin für innere Medizin: Wochenenddienste, Nachtdienste und jeden Tag Überstunden. Sie arbeitet auf ein Stipendium im Ausland hin und betreut ein eigenes Forschungsprojekt. Doch dann sorgt ein positiver Schwangerschaftstest bei ihr für eine Zäsur. Mit einem Kind ihre Ausbildung zu beenden, wird nun eine ziemliche Herausforderung. Denn Teilzeit ist als Assistenzärztin an der Klinik so gut wie unmöglich.
Wie geht nun Nuray mit diesen Herausforderungen um und welche Ideen helfen ihr raus aus der Karrierefalle? Die Filmemacherinnen Valerie Henschel und Anabel Münstermann sind diesen Fragen nachgegangen. Sie haben die Assistenzärztin an der Mainzer Uniklinik über viele Monate in ihrem Berufs- und Privatleben begleitet und ihre Sorgen, Erschöpfung und Erfolge dokumentiert. In der Doku werden zudem noch zwei Ärztinnen vorgestellt, die an der Uniklinik Frankfurt arbeiten. Beide sind bereits Mütter und haben ein beziehungsweise drei Kinder.
Wie genau nun die Mainzerin ihren Alltag bewältigt und welche Erfahrungen sie dabei macht, zeigt die „Menschen hautnah“-Doku „Karrierekiller Kind? – Wenn Ärztinnen nach oben wollen“, die am Donnerstag (26. Oktober) um 22:15 Uhr im WDR zu sehen ist.