Klimaaktivist Raúl Semmler, der vor allem durch seine „Asphalt-Hand“ in Mainz bekannt wurde, sitzt aktuell im Gefängnis. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.
Wie die Zeitung schreibt, habe ein Richter eine Ersatzfreiheitsstrafe von drei Tagen verhängt, die Semmler in einem Gefängnis in Mecklenburg-Vorpommern absitzen muss. Zuvor habe er Geldstrafen nicht zahlen können. Durch mehrere Aktionen Semmlers sei ein Schaden von mehr als 100.000 Euro entstanden. So habe er unter anderem Pumpstationen einer Erdölleitung nahe Rostock zugedreht.
Zu der Ersatzfreiheitsstrafe von drei Tagen kämen weitere von neun und zwölf Tagen hinzu. Insgesamt müsse der laut „Bild“ mittellose Semmler mehr als drei Wochen ins Gefängnis. Das habe eine Sprecherin der Letzten Generation bestätigt. Seine erste Haftstrafe habe er nun am Dienstag abgehalten. Zuvor habe er mit weiteren Mitgliedern der Letzten Generation noch eine Mahnwache abgehalten.
Hintergrund
Ein Klebeprotest der Klimaschutz-Bewegung „Letzte Generation“ machte den Aktivsten Raúl Semmler im Dezember deutschlandweit bekannt. Semmler hatte sich bei einer Aktion auf der Mainzer Alicenbrücke am 9. Dezember mit Kleber und Sand derart festgeklebt, dass die Polizei ihn erst nach Stunden und nur mit schwerem Gerät von der Straße entfernen konnte. Weil danach noch immer ein Stück der Straße unter seiner Hand klebte, kursierten sogar Gerüchte, dass Semmlers Hand amputiert werden musste – eine Falschmeldung. Am 9. Januar beteiligte Semmler sich erneut an einer Klima-Kleber-Aktion der „Letzten Generation“ auf der Mainzer Alicenbrücke.
Gegenüber Merkurist hatte Semmler erklärt, dass er sich von Strafen nicht abhalten lasse zu protestieren. „Solange die Bundesregierung nicht handelt, sind mir persönlich solche Strafen egal. Es geht um mein Überleben und um das Überleben der nächsten Generation.“