Seit beinahe zehn Jahren leitet der bekannte TV-Journalist Matthias Fornoff (60) beim ZDF die Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen. Das ändert sich nun aber zum 1. Juni. Laut eines Berichts der „Bild“-Zeitung hatten sich vor rund zwei Wochen langjährige Redakteurinnen beim ZDF über Fornoffs Verhalten formal beschwert.
Um welche Vorfälle es im Detail geht, ist bislang unbekannt. Wie „Bild“ aus ZDF-Kreisen erfahren haben will, lautet der Vorwurf der Redakteurinnen, Fornoff habe sie in „unangenehme persönliche Situationen“ gebracht. Die Redakteurinnen hätten sich „belästigt“ gefühlt. Der Sender habe daraufhin eine Untersuchung eingeleitet, an der Intendant Norbert Himmler, Chefredakteurin Bettina Schausten und die Personalabteilung beteiligt gewesen sein sollen. Das Ergebnis: Strafrechtlich verfolgbar sei Fornoffs verhalten nicht gewesen, jedoch habe es nicht den Maßstäben des ZDF entsprochen.
Eine ZDF-Sprecherin hatte gegenüber „Bild“ bestätigt, dass Fornoff die Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen ab dem 1. Juni nicht mehr leiten werde. Er solle künftig eine neue Aufgabe in der ZDF-Chefredaktion übernehmen. Ab dem 1. November werde dann Shakuntala Banerjee Nachfolgerin Fornoffs als Leiterin der Redaktion. Bis dahin soll Fornoffs Stellvertreterin Antje Pieper die Hauptredaktion kommissarisch leiten.
Fornoff selbst soll derzeit im Urlaub sein. Das Blatt zitiert einen ZDF-Sprecher mit den Worten: „Matthias Fornoff hat Fehler eingestanden und die getroffene Entscheidung des ZDF akzeptiert.“ Auf eine Anfrage der „Bild“ habe der Journalist bisher nicht reagiert.