Die Staatsanwaltschaft Mainz führt gegen einen 53 Jahre alten Mann aus Ingelheim ein Ermittlungsverfahren. Gegen den Ingelheimer besteht der Verdacht, er habe im Nachlass seines Onkels, einem verstorbenen Priester aus dem Bistum Trier, aufgefundenes jugendpornografisches Material weder vernichtet noch einer Strafverfolgungsbehörde abgeliefert. Das teilen die Staatsanwaltschaft Mainz und das Polizeipräsidium Mainz mit.
Der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Mainz hat nun auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mainz angeordnet, das Material zu beschlagnahmen. Am Freitag stellten Kriminalbeamte der Kriminaldirektion Mainz daher das Beweismaterial bei dem Beschuldigten, der sich sehr kooperativ verhalte, sicher. Das Material wird nun ausgewertet.
Wie die Staatsanwaltschaft angibt, sei sie nach der Strafprozessordnung verpflichtet zu ermitteln, wenn ihr zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für verfolgbare Straftaten bekannt werden. Dass gegen den Mann nun ermittelt werde, heiße aber nicht zwangsläufig, dass er sich tatsächlich strafbar gemacht hätte. Vielmehr gelte bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.
Wie der SWR berichtet, fand der Ingelheimer Neffe des verstorbenen Priesters Hunderte Fotos, auf denen der Priester und mutmaßliche Opfer von sexuellem Missbrauch zu sehen sein sollen. Gegenüber dem Sender habe der Ingelheimer nach der Beschlagnahmung der Fotos erklärt, er sei froh, dass das Material jetzt in den richtigen Händen sei. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft dementiere er jedoch. So soll der Ingelheimer nicht nur das Bistum Trier, sondern zuvor auch die Polizei über den Fund der Bilder informiert haben.