Nachdem am Montagmittag ein 26-Jähriger in Bingen-Büdesheim umgebracht worden ist, haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch neue Details in dem Fall veröffentlicht. Der mutmaßliche Täter, ein syrischer Staatsbürger (32), befindet sich unterdessen in Haft.
Der konkrete Tatablauf wird noch immer ermittelt, dazu gehört auch, dass weiterhin Zeugen vernommen werden. Klar ist inzwischen, dass der Täter seine Opfer mit einem Messer und einer Heugabel angegriffen hat. Die Heugabel befand sich vor Ort offen zugänglich auf einem Fahrzeug.
Welche konkreten Verletzungen mit den beiden Tatwerkzeugen verursacht wurden, kann derzeit noch nicht sicher beantwortet werden, erklären Polizei und Staatsanwaltschaft. Hier stünden noch die Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung der Verletzten sowie die Obduktion des Getöteten aus.
Die beiden Schwerverletzten sind noch in stationärer Behandlung. Bei dem 35-Jährigen, der intensivmedizinisch versorgt wurde, bestand keine akute Lebensgefahr. Der Gesundheitszustand des 44-Jährigen war zunächst kritisch und lebensgefährlich. Nach einer Operation ist er mittlerweile stabil, wird aber weiter intensivmedizinisch behandelt. Der 35 Jahre alte Verletzte und der Verstorbene waren am Tattag für den 44-Jährigen bzw. dessen Gartenbaufirma tätig.
Tatverdächtiger schon polizeibekannt
Inzwischen ist auch klar, dass der Tatverdächtige schon bei der Staatsanwaltschaft Mainz bekannt ist. Unter anderem wurde dem Mann 2021 Sachbeschädigung vorgeworfen. Ein Verfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort wurde im Dezember 2022 eingestellt, weil eine Schuld nicht nachgewiesen werden konnte. Im Oktober 2022 soll der Tatverdächtige zudem eine Frau bei einem Streit mehrfach gegen den Kopf geschlagen und dieser dabei unter anderem den Unterkiefer gebrochen haben. Damals wurde der Mann zu einer Geldstrafe verurteilt.
Gleichzeitig wurde der Tatverdächtige bisher auch als Opfer erfasst. So soll eines der Opfer, der 44-jährige Inhaber der Gartenbaufirma, den Tatverdächtigen bedroht haben. Nach Aktenlage ist der 44-Jährige – ausgerüstet mit einem Baseballschläger und einem Messer – im vergangenen Oktober mit zwei weiteren Personen bei dem 32-jährigen Tatverdächtigen erschienen und soll gesagt haben, dass er ihn tot sehen wolle.
Nach einem gescheiterten Täter-Opfer-Ausgleich wurde das Verfahren gegen den 44-Jährigen nach Zahlung einer Geldauflage Ende August 2023 eingestellt. Gegen die zwei weiteren Personen, die nicht mit dem Vorfall am Montag im Zusammenhang stehen, war das Verfahren am 23. Februar 2023 eingestellt worden.
Ob es in der Zwischenzeit zu weiteren Eskalationen zwischen dem Tatverdächtigen und den anderen Beteiligten gekommen ist, wird nun ermittelt.