Mainz soll als Wohn- und Wirtschaftsstandort attraktiver werden. Das wünscht sich Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Im Gespräch mit Merkurist verriet er kürzlich, wie er Mainz voranbringen will.
Neuer und günstiger Wohnraum
Wichtig sei es, Mainz zu einem zukunftssicheren Standort zu machen, sagt Haase. „Was wir gerade an den Hochschul-Erweiterungsflächen machen, ist vorbildlich. Da entsteht ein toller Campus nicht nur für Studien-, sondern auch für Ausbildungsberufe.“ Ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort brauche zudem günstigen Wohnraum. „Deshalb werden wir die Mainzer Wohnbau weiter stärken und finanziell so ausstatten, dass sie weiter bauen kann, damit sie bezahlbaren Wohnraum schafft.“ Auch bei der Grundsteuer arbeite er noch mit der Finanzverwaltung und der Politik daran, eine Anhebung zu umgehen. Das sei bei der aktuellen Situation aller Kommunen nicht leicht, so Haase. „Aber das ist unser Anspruch.“ Denn man könne die grundsätzlichen Probleme der unzureichenden Finanzausstattung der Kommunen nicht noch weiter auf den Rücken von Bevölkerung und Wirtschaft abladen. „Hier müssen grundsätzliche Änderungen in der Gesetzgebung erfolgen.“
Zudem habe man in Mainz ein „Außenpotenzialgutachten“ erstellt, erklärt der OB. „Darin wird deutlich, dass noch zwischen rund 2000 und 3000 Wohnungen zwischen Ebersheim und Hechtsheim entstehen können. Die bringen wir jetzt in Richtung Planungsreife.“ Das werde zwar noch einige Jahre dauern. Doch: „Wir unterbinden dabei, dass dort zu Maximalpreisen Grund und Boden verkauft werden kann. Wir haben einen Mechanismus in der entsprechenden Satzung eingebaut, der uns ermöglicht, kooperativ mit den aktuellen Land-Inhabern Rahmenbedingungen festzusetzen, zum Beispiel beim Anteil der geförderten Wohnungen oder in Bezug auf die Mieten.“ Dies habe einen großen Einfluss darauf, wie sich dort die Mietstruktur in der Zukunft bildet.
„Mainz ist stark aufgestellt“
Ebenfalls wichtig für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort sei das Thema Kinderbetreuung, sagt Haase. „Da haben wir es geschafft, die unbesetzten Stellen fast zu halbieren im Bereich der Kitas. Wir haben eine deutlich verbesserte Bewerberlage und wir merken, dass sich das entspannt.“ Denn wenn man Fachkräfte gewinnen wolle, dann müsse die Stadt funktionieren. „Und Mainz ist eine attraktive Stadt. Die Menschen leben gerne hier, sie ziehen immer noch sehr, sehr gerne hierher.“ Wie Haase sagt, sei dies im Wahlkampf eines seiner zentralen Themen gewesen. Hier habe er mit den beteiligten Fachämtern und dem Sozialdezernenten „richtig Gas“ gegeben und gegen den Trend in anderen Kommunen, die Situation deutlich verbessern können.
„Und auch das neue Gutenbergmuseum gehört zu den Highlightprojekten in unserer Stadt, die gerade entstehen. Ich bin sicher, dass wir hier ein so attraktives Paket bieten, dass wir unsere Einnahmesituation dauerhaft verbessern können“, ist sich der OB sicher. Mainz sei da sehr stark aufgestellt. Gerade die Außendarstellung und die Aktivitäten, die sich andere Städte gerade nicht trauen, seien positiv. „Da ist zum Beispiel der 0-Euro-Samstag – der ist ein voller Erfolg.“ Andere Kommunen würden nun bedauern, dass sie sich nicht durchringen konnten, da mitzuziehen, so Haase. Aber vielleicht kämen ja noch ein paar Gemeinden dazu. Doch all das zeige, resümiert der Mainzer Oberbürgermeister, „dass wir weiter Lust haben, diese Stadt zu entwickeln“.