Das sagt OB Nino Haase zur Krise bei Mainz 05

Erst ein Sieg aus elf Spielen, dazu der Abgang von Trainer Bo Svensson: Diese Saison könnte für Mainz 05 deutlich besser laufen. Wir haben mit einem prominenten Fan der 05er über die Krise gesprochen – Oberbürgermeister Nino Haase.

Das sagt OB Nino Haase zur Krise bei Mainz 05

Die Saison 2023/2024 läuft nicht gut für den 1. FSV Mainz 05: Ein Sieg und vier Unentschieden stehen für den FSV in der Liga zu Buche. Wesentlich gravierender: Nach einem desolaten 0:3 bei Zweitligist Hertha BSC im DFB-Pokal schmiss auch noch Fan-Liebling Bo Svensson als Trainer hin. Unter dessen Nachfolger Jan Siewert gelang ein überraschender Sieg gegen Leipzig, es folgte ein ernüchterndes 0:0 beim SV Darmstadt 98.

Vor dem Auswärtsspiel der Mainzer am Sonntag bei der TSG Hoffenheim hat Merkurist mit einem besonderen Fan des FSV gesprochen: Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Zum Abschied von Trainer Bo Svensson sagt Haase: „Mich hat seine Entscheidung sehr traurig gemacht und ich gebe zu: Vielleicht habe ich auch ein kleines Tränchen verdrückt, als ich sein Abschiedsvideo gesehen habe.“

Aus Haases Fan-Sicht war der misslungene Start in die Saison mitentscheidend für die Krise bei den 05ern. Die beiden verschossenen Elfmeter beim ersten Ligaspiel gegen Union Berlin, dann der späte Ausgleich für Eintracht Frankfurt, als die Mainzer in Überzahl spielten. „Aus dieser Spirale hat man einfach nicht so schnell herausgefunden. Und ich gebe zu: Spielerisch war es teilweise schon schlimm anzusehen.“ Blöd nur, dass auch kein Aberglaube half: Als im September Prinz Harry im Aktuellen Sportstudio zu Gast war, musste der britische Prinz nach einer verlorenen Wette den Mainz-05-Fanschal des Oberbürgermeisters anziehen. Doch der FSV verlor weiter. „Ich hatte gehofft, der Schal bringt die Wende!“, sagt Haase und lacht.

So denkt der OB in der Trainerfrage

Wen wünscht sich der OB nun als Svensson-Nachfolger – Jan Siewert, der die Mannschaft derzeit betreut, oder doch ein ganz neuer Trainer von außen? „Ich wünsche mir eine gute Lösung“, so Haase diplomatisch. „Ob das Jan Siewert oder eine externe Lösung ist, das weiß der Vorstand mit Sicherheit am besten.“ Das erste Spiel unter Siewert gegen Leipzig sei „toll“ gewesen, urteilt Haase. Dem Trainer sei es gelungen, die Mannschaft aufzubauen. Jan Siewerts Aufgabe ist es derzeit sicher, auf die Defensive zu achten und eine gewisse Sicherheit ins Team zu bringen.

Dass man jetzt mal zwei Spiele zu null gespielt hat, nach über zehn Spielen mit mindestens einem Gegentor, das war wichtig. Und wenn es doch ein externer Trainer würde, wen hätte Haase dann im Blick? Seine Antwort mit einem Augenzwinkern: „So lange es nicht Peter Neururer wird…“ Dennoch blickt der Oberbürgermeister optimistisch auf den anstehenden Abstiegskampf: „Jetzt sind wir auch nach dem 0:0 in Darmstadt wieder voll im Geschäft und haben es in der eigenen Hand.“

In der Mewa Arena trifft man den Mainzer OB bei fast jedem Heimspiel zusammen mit Ehefrau Mandy an. Seit Jahren haben beide dort eine Dauerkarte. „Ich war diese Saison noch nicht bei jedem Spiel, aber bei drei oder vier Spielen stand ich mit meiner Frau im P-Block. Mittlerweile haben wir da eine kleine Runde, die uns glücklicherweise immer zwei Plätze freihält, weil wir immer sehr kurz vor dem Anpfiff kommen“, sagt Haase. Damit er es trotz des vollen Terminkalenders rechtzeitig zum Anpfiff in die Arena schafft, muss der OB auch mal tricksen. „Ich gebe zu: Ich habe auch schon ein, zwei Mal Gebrauch von einem kleinen Luxus gemacht, den man als OB hat. Es gibt vor der Arena einen festen OB-Parkplatz, und wenn es sehr knapp mit der Zeit war, habe ich den auch mal in Anspruch genommen.“ Sehr gerne fahren Haase und seine Frau aber auch mit der Straßenbahn zur Arena.

Bratwurst und Bier gehören dazu

Wie bei vielen 05-Fans gibt es auch bei den Haases das typische Stadion-Menü: Bratwurst und Bier. „Ich esse meistens Feuerwurst, meine Frau die Bratwurst.“ Daran wolle er auch so schnell nichts ändern, verrät der OB: „Mir ist wichtig, dass der Stadionbesuch so bleibt wie vor meiner Zeit als OB. Ab und zu werde ich aber auch mal in der Loge vorbeischauen, aber im Grunde ist ein Stadionbesuch für mich nur im Block so richtig echt.“