Ausfall von Bus und Bahn: Wenn Erbrochenes den ÖPNV in Mainz lahmlegt

Wenn sich Menschen im ÖPNV übergeben müssen, hat das oft auch weitreichende Folgen für andere Fahrgäste. Was auf die Nutzer von Bus und Tram dann zukommt und wie die Mainzer Verkehrsgesellschaft mit dem Problem umgeht.

Ausfall von Bus und Bahn: Wenn Erbrochenes den ÖPNV in Mainz lahmlegt

Wenn die öffentlichen Verkehrsmittel in Mainz Verspätung haben oder gar ausfallen, kann dies viele unterschiedliche Gründe haben. Entweder stecken die Busse oder Bahnen im dichten Verkehr fest oder sie sind eventuell in einen Unfall verwickelt. Es gibt aber auch einen weiteren Grund, der zum Stopp beziehungsweise zur Streichung einer Fahrt im ÖPNV führen kann: Die Rede ist von Erbrochenem. Genau diese Erfahrung musste zuletzt Leser Jörg machen.

Erbrechen an bestimmte Events gekoppelt?

Wie Jörg sagt, würden zurzeit häufiger Verbindungen am späten Abend oder nachts wegen Erbrochenem ausfallen. Erst am Samstag sei eine Verbindung der Strassenbahn-Linie 50 betroffen gewesen. In der nächsten Bahn sei dann Erbrochenes auch noch auf Sitzen und dem Boden gewesen. Einige Tage zuvor sei ähnliches passiert. „Es kam eine Durchsage, dass ‘einem Mitfahrer das Essen offensichtlich nicht geschmeckt hat’“, berichtet Jörg. Da der Fahrer nicht gewusst habe, wie er das „Ergebnis“ entsorgen soll, habe er dann am Bismarckplatz die Bahn austauschen müssen.

Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) bestätigt auf Anfrage, dass es immer wieder einmal zu Verspätungen und Ausfällen aufgrund von Erbrochenem kommt. Eine detaillierte Auflistung, wie oft das vorkommt, führe man jedoch nicht, so MVG-Sprecher Michael Theurer. Laut zuständiger Fachabteilung seien der MVG aktuell auch keine gehäuften Fälle dieser Art bekannt. Die Gründe für das Vorkommen von Erbrochenem seien dabei aber nicht an bestimmte Events, wie zum Beispiel Fastnacht, gekoppelt, wie manche Leser vermuten.

Was passiert, wenn Erbrochenes entdeckt wird?

Wenn sich ein Fahrgast dann tatsächlich in einem Bus oder einer Bahn übergibt, ist schnelles Handeln und Entscheidungsvermögen gefragt. Wie Theurer sagt, komme es dann auf den Grad der Verschmutzung an. „Ist die Verschmutzung sehr gravierend, wird das Fahrzeug sofort ausgetauscht und die Fahrgäste müssen aussteigen.“ Meistens greife hier das Fahrpersonal ein. Dabei werde bei Straßenbahnen versucht, die Verschmutzung mit Bremssand abzudecken, bis es zum Austausch kommt. Bei Bussen werde der nächste Ablösepunkt oder die Endstelle zum Fahrzeugtausch genutzt.

Wenn Bus oder Bahn dann womöglich ins Depot zurückkehren müssen, dann braucht sich zumindest der Tram- beziehungsweise der Busfahrer nicht mehr um die Verschmutzung zu kümmern. Denn, wie MVG-Sprecher Theurer sagt, habe man für die Beseitigung des Problems interne Reinigungsteams.