20 Jahre gibt es die „Bar jeder Sicht“ in der Hinteren Bleiche bereits. Seit Kurzem ist der Betreiber-Verein jedoch auf der Suche nach einem neuen Standort für das Zentrum. Warum, erklärt Vorstandsmitglied Andreas Vetter im Gespräch mit Merkurist.
Der „Förder- und Trägerverein des Kultur- und Kommunikationszentrums für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, Intersexuelle und Queere Mainz e.V.“ gründete die Einrichtung damals unter dem Namen „Sichtbar“. Die Bar jeder Sicht ist nicht nur Kneipe, sondern in erster Linie ein „Zentrum für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, Intersexuelle und Queere in Mainz“, heißt es auf der Webseite. Es soll „ein sicherer Raum sein“, sagt Vetter. Deswegen werden vor allem im hinteren Bereich der Ladenfläche viele verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema Queer angeboten.
Pläne für die Zukunft
„Wir müssen hier nicht raus“, betont Vetter. Es sei jedoch so, dass die hintere Veranstaltungsfläche nicht von der Kneipe im vorderen Bereich räumlich abgetrennt werden könne. Das sei vor allem dann ein Problem, wenn im hinteren Bereich Veranstaltungen stattfinden oder sich Gruppen treffen, die gerne „für sich sein wollen“, so Vetter. „Das passt dann einfach nicht zu dem Kneipenbetrieb weiter vorne.“ Deswegen ist der Verein jetzt auf der Suche nach einem neuen Standort in der Mainzer Alt- oder Neustadt. Wann genau der Umzug stattfinden soll, sei noch völlig unklar, da es keinen Zeitdruck gebe, so Vetter.
Für die neue Location wäre „eine größere Fläche mit Abtrennmöglichkeiten toll“, sagt Vetter. Er hätte am liebsten Räumlichkeiten mit der Option, kleinere Räume abzutrennen, damit die Gruppen sich auch gleichzeitig treffen könnten. Außerdem sei die Beratungsstelle aktuell über einen separaten Eingang zugänglich. Das sollte auch der neue Standort bieten. Zusätzlich wünscht sich Vetter mehr Barrierefreiheit, sowohl beim Eingang als auch bei den Toiletten.
Außer Podiumsdiskussionen zu politischen Themen, dem Queer-Slam und Lesungen, veranstaltet die Aidshilfe in der „Bar jeder Sicht“ öfter Workshops, die von Ärzten geleitet werden. Zusätzlich ist sie auch Treffpunkt für 30 verschiedene Gruppen, wie die „QiM – Queere Jugendarbeit in Mainz“ oder die „Elterngruppe“ für Eltern queerer Kinder und Jugendlicher. Auch bietet der Verein Beratungen unter anderem bei Coming-Out Prozessen, Familiengründung und bei beruflichen Schwierigkeiten an.