Seit fast 1030 Jahren steht der Mainzer Dom St. Martin an seinem Platz, in seiner Geschichte hat er Brände, Kanonenschläge und Umbauten überstanden. Ein sehr ungewöhnlicher Aufbau bildete eine Zeitlang die „Mollerkuppel“ auf einem der Türme.
Ende des 18. Jahrhunderts mussten, nach Bränden und Kanonentreffern, Teile des Doms erneuert werden, darunter die beiden mittleren Türme. Auch die drei Türme im Westen wurden teilweise neu gestaltet. Nur der mittlere Chorturm im östlichen Teil blieb nach dessen Zerstörung weiterhin eine Ruine – bis er eine besonders spektakuläre Veränderung erfuhr.
Eisenkuppel in Form eines elliptischen Eis
Denn im Jahr 1828 verpasste der Darmstädter Architekt Georg Moller dem gotischen Turm eine Eisenkuppel in Form eines leicht elliptischen Eis. Der hessische Hofbaumeister Moller war vor allem durch die Planungen einer damals neuen Vorstadt im Westen Darmstadts bekannt geworden, die später den Namen „Mollerstadt“ erhielt.
Doch die „Mollerkuppel“ auf dem Mainzer Dom, oft auch als „Mollersches Ei“ bezeichnet, zierte nicht lange den Turm. Nicht nur wurde der außergewöhnliche Aufbau teilweise massiv kritisiert, schreibt das Bistum Mainz. Nur 30 Jahre später stellte sich auch heraus, dass die Statik des ganze Turms gefährdet war. So wurde der komplette Turm in den 1870er-Jahren wieder abgerissen.
An seine Stelle kam ein Aufbau im neuromanischen Stil, der vom niederländischen Architekten Peter Josef Hubertus Cuypers geplant wurde. So erhielt der achteckige Mittelturm im Osten mit seinem hohen und spitzen Turmhelm das mittelalterliche Aussehen, das ihn bis heute ausmacht, so ist es auf der Webseite „1000 Jahre Mainzer Dom“ zu erfahren. Auch die Seitentürme wurden in den oberen Geschossen im neoromanischen Stil rekonstruiert und erhielten die entsprechenden Aufbauten – ganz im Stil der damaligen Zeit.