Seit einem Jahr steht das ehemalige Karstadt-Gebäude in der Mainzer Altstadt leer. Ende 2023 zogen nach dreieinhalb Jahren die Geschäfte aus dem Concept-Store „Lulu“ in der Ludwigsstraße aus.
Nachdem die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt des neuen Einkaufsquartiers Lu: bereits Anfang des Jahres gestartet sind, warten die Projektverantwortlichen nun auf die Baugenehmigung für den Neubau am Standort des ehemaligen Karstadt-Gebäudes. Denn abgerissen werden kann das Bestandsgebäude erst, wenn die Behörden dem Projektentwickler die Baugenehmigung für das geplante Bauvorhaben erteilen, erklärt Carolin Grimm von der Pressestelle der Bauunternehmung Karl Gemünden. Den Bauantrag hatte die Boulevard LU GmbH & Co. KG Mitte November eingereicht, nach Inkrafttreten des Bebauungsplans.
Abriss nach Genehmigung des Bauantrags
Eine solche Genehmigung könne noch mehrere Monate dauern, da der Aufwand für die Behörden sehr hoch sei, so Grimm. Geprüft werden müsse nämlich eine „ganze Spanne an Themen, die bei so einem Bauvorhaben zum Tragen kommen“. Darunter zählten etwa die Tragfähigkeit, der Brand- und der Schallschutz.
Auch Angaben darüber, wie lange die anschließenden Abrissarbeiten dauern werden, könne man nicht machen. Das hänge von „vielen unterschiedlichen Faktoren ab“, unter anderem organisatorischer und logistischer Art, so Grimm. Die Vorbereitungen bei einem „solchen innerstädtischen Großbauvorhaben“ seien sehr intensiv. Sobald der eigentliche Bau starte, dauere es dann noch einmal etwa zweieinhalb Jahre, bis das neue Einkaufsquartier stehe.
Dachterrasse öffentlich zugänglich
Im Februar 2024 hatte die Stadt Mainz nach jahrelangen Verhandlungen die Verträge abgeschlossen. Festgelegt wurde dort unter anderem, dass das neue Quartier modern, nachhaltig und größtenteils für die Öffentlichkeit zugänglich wird, erklärte Oberbürgermeister Nino Haase damals. Wichtig sei auch gewesen, dass es eine Nutzungsmischung gibt, um „mehr Frequenz in der Innenstadt zu schaffen“. So werde etwa die Dachterrasse öffentlich zugänglich sein.
Der Handel wird rund 10.000 Quadratmeter Fläche einnehmen. Fest steht bereits, dass sowohl das Modehaus-Gruppe Engelhorn als auch Edeka Südwest als Ankermieter in das Einkaufsquartier ziehen werden. Allein Edeka wird eine Verkaufsfläche von rund 1600 Quadratmetern haben (wir berichteten). Ein großer Proben- und Konzertsaal des Mainzer Staatstheaters ist ebenso vorgesehen.
Zudem soll es ein Parkhaus mit rund 300 Stellplätzen und ein Fahrradparkhaus geben. Die tristar-Gruppe aus Berlin wird ein Hotel der Marke Tribe eröffnen, das unter anderem Tagungsräume, Co-Working- Spaces, einen Fitnessbereich und Rooftop-Gastronomien bieten soll. Das Erdgeschoss soll zur „Erlebniswelt“ mit einer großen Pop-up-Halle werden: mit Markenpräsentationen, Streetfood-Angeboten, Ständen von lokalen Händlern und Veranstaltungen.