ME/CFS-Betroffene* und deren Angehörige haben am Montagnachmittag in Mainz demonstriert. Organisiert wurde die Demonstration als Trauergang von der Initiative „Liegend-Demo“. Gefordert wurde mehr Forschung, Anerkennung und Versorgung für die erkrankten Personen.
Um 15 Uhr startete der Trauergang am Platz der Mainzer Republik und endete nach 500 Metern am Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit. Dort hielten alle Beteiligten für fünf Minuten inne, indem sie sich zusammen auf den Boden legten.
Mit dem Trauergang wolle man an die Menschen denken, die von der Krankheit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronic Fatigue Syndrome) betroffen oder an ihr gestorben sind, schreibt die Initiative „Liegend-Demo“. Es gebe keine Therapien, keine Anerkennung und verschwindend wenig Forschung.
Hintergrund
*Bei ME/CFS handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die im Zuge der Corona-Pandemie und dem Aufkommen der Long-Covid-Symptome mediale Aufmerksamkeit erhalten hat. Laut der München-Klinik handelt es sich bei ME/CFS um eine komplexe, chronische Erkrankung, die zu einem hohen Grad der körperlichen Behinderung führt.
Verbunden sei die Krankheit mit einer langanhaltenden Erschöpfung. Zudem leiden die meisten Betroffenen an Muskel- und Gelenkschmerzen, anhaltenden Grippesymptomen, wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Husten, Schlafstörungen, Konzentrations- und Gedächnisproblemen. Laut der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS kann ein Viertel aller Patienten das Haus nicht mehr verlassen, viele sind bettlägerig und auf Pflege angewiesen. Schätzungsweise über 60 Prozent seien arbeitsunfähig.
Das Bundesministerium für Gesundheit schreibt, dass die Ursache der Krankheit noch nicht geklärt sei, weshalb eine Behandlung der Betroffenen bislang nur symptomatisch erfolgen kann.