Neues Mainzer Museum: Das erwartet euch im Leiza

Das RGZM ist Geschichte, nun startet das „Leiza“. Es soll künftig dazu beitragen, dass Mainz ein Zentrum für Wissenschaftler wird, das weltweit Forscher anzieht. Einen ersten Einblick gab es jetzt schon.

Neues Mainzer Museum: Das erwartet euch im Leiza

Noch ist kaum erkennbar, dass direkt an der Rheinstraße gerade eines der bedeutendsten Einrichtungen Europas entsteht, die sich mit der Menschheitsgeschichte beschäftigen. Noch sind die Ausstellungsräume leer, der Außenbereich eine Baustelle. Dennoch wird am Freitag feierlich Eröffnung gefeiert.

Denn dann wird das „Leiza“, das „Leibniz-Zentrum für Archäologie“ für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sieben Jahre Bauzeit sind dann beendet, 60 Millionen Euro haben Stadt, Land und Bund in den Neubau investiert, der nach 170 Jahren das ehemalige Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) ersetzt. Drei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte sollen hier künftig erforscht und in Ausstellungen präsentiert werden. Das, was früher getrennt war, wird nun also an einem zentralen Ort zusammengeführt: Forschung und Museum.

Zentrum für Forschung

Dabei soll das Leiza weltweite Bedeutung bekommen. Europaweit einzigartig ist etwa ein neuer 3D-Computertomograph (CT), der so groß ist, dass er noch während des Baus integriert werden musste, bevor die Decke eingesetzt wurde. Mit ihm können nun auch große Objekte bis 2,50 Meter genau vermessen werden, um zu erkennen, wie etwas hergestellt wurde oder wie die Dichte eines Knochens oder Steins ist. 1,3 Millionen Euro hat das Gerät gekostet. Nun ruht es auf einer riesigen Granitplatte und Luftkissen im Untergeschoss des Museums. Erste Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen, die hier ihre Exponate vermessen lassen, sind bereits in Vorbereitung.

Größer geworden ist nicht nur der Platz für Labore, in denen Objekte rekonstruiert und restauriert werden. Auch die Bibliothek, die laut der Generaldirektorin Prof. Dr. Alexandra W. Busch eine der besten ihrer Art in Europa sei, hat sich vergrößert. So stehen hier künftig neun Regalkilometer Bücher und dreimal mehr Arbeitsplätze als vorher zur Verfügung. Aus der ganzen Welt werden nun Wissenschaftler erwartet, die hier für einige Wochen forschen können. „Gemeinsam mit den Fachbereichen an der Johannes Gutenberg-Universität entwickelt sich der Standort Mainz somit zu einem Zentrum für archäologische Forschung heraus“, so Busch beim Presserundgang gemeinsam mit den rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Clemens Hoch.

220.000 Objekte, Originale und Kopien

Über 220.000 Objekte lagern im Leiza, etwa die Hälfte sind Originale, die andere Hälfte Kopien. Künftig sollen etwa 1500 von ihnen in den Ausstellungen zu sehen sein, die etwa 3000 Quadratmeter auf zwei Etagen umfassen werden. Alle Objekte sind in sechs Depots archiviert und wurden beim Umzug gereinigt, digitalisiert und in Datenbanken angelegt. So können Besucher des Museums künftig im Medienraum jedes Objekt samt aller Informationen dazu digital aufrufen.

Ende 2024, so der Plan, sollen die Ausstellungsräume für die Besucher öffnen. In den Dauerausstellungen soll dann vor allem das Zusammenleben in Gemeinschaften im Vordergrund stehen, wie sich Gemeinschaften herausgebildet haben, was sie zusammenhält, wie es zu bestimmten Verhaltensweisen kommt und was das Zusammenleben beeinflusst.

Bis dahin soll aber bereits Programm angeboten werden. Den Anfang macht am kommenden Sonntag (26. März) der „Tag der offenen Tür“: Von 10 bis 17 Uhr öffnet dann das Leiza am Ludwig-Lindenschmit-Forum seine Türen.

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