Der Polizist Lars Budzynski aus Mainz hat einem Mann aus den USA wahrscheinlich das Leben gerettet. Der 28-jährige Mainzer hatte von der Stefan-Morsch-Stiftung die Nachricht bekommen, dass er für den 60-Jährigen aus den USA als Stammzellenspender in Frage kommt.
„Als die Mail der Stiftung kam, war mir sofort klar: Ich möchte helfen“, sagt Budzynski. Die Spende erfolgte per sogenannter Apherese – ein Verfahren, das die benötigten Stammzellen aus dem Blut sammelt. Das Blut wird dazu aus einem Arm entnommen, durchläuft eine Maschine, die die Stammzellen herausfiltert, und fließt über den anderen Arm wieder zurück in den Körper, heißt es auf der Webseite der Stefan Morsch Stiftung. Die gesamte Prozedur dauert in der Regel zwischen drei und fünf Stunden – bei Budzynski waren es etwa viereinhalb Stunden, wie die Stiftung mitteilt.
Eingeschränkter Kontakt in die USA
Persönlicher Kontakt zu seinem Empfänger in den USA ist erst nach zwei Jahren möglich, sagt Budzynski. „Obwohl ich kaum etwas über ihn weiß, fühle ich mich auf eine ganz besondere Weise mit ihm verbunden. Ich habe ihm vielleicht das Leben gerettet – und das ist ein unglaubliches Gefühl.“
Der 28-Jährige möchte zuerst die Option des anonymen Briefkontakts nutzen: „Da die Zeit nach der Transplantation für den Empfänger sehr anstrengend sein kann, möchte ich noch etwas Zeit vergehen lassen, in der er sich hoffentlich gut erholt.“ Ende des Jahres möchte er dann einen Brief schreiben und über die Stiftung an den Empfänger weiterleiten lassen.
Registrierung kann Leben retten
Wie der Mainzer Polizist erzählt, hatte er sich vor etwa sieben Jahren bei einer Blutspende registrieren lassen. „Ich kann jeden nur ermutigen, sich registrieren zu lassen.“
Für die Registrierung in der Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) reicht ein Wangenabstrich. Auch bei der Stefan Morsch Stiftung ist eine Typisierung per Speichel- oder Blutprobe möglich. Sobald ein an Leukämie erkrankter Mensch auf eine Stammzelltransplantation angewiesen ist, werden die Daten mit der Datei abgeglichen. Stimmen sie überein, kommen potenzielle Spender in die engere Auswahl und werden für weitere Voruntersuchungen kontaktiert.