Rettung aus der Luft: Wann der Hubschrauber in Mainz fliegt

Der Rettungshubschrauber „Christoph 77“ ist in Mainz stationiert und sein Team rettet fast täglich Leben. Zu welchen Zeiten er fliegt und wann es zu Nachtflügen kommt, erfahrt ihr hier.

Rettung aus der Luft: Wann der Hubschrauber in Mainz fliegt

Seit 1997 ist der Rettungshubschrauber „Christoph 77“ der ADAC-Luftrettung am Mainzer Universitätsklinikum stationiert. An einem Sonntag im August hat ein Merkurist Leser besonders viele Flüge in Mainz beobachtet und sagt: „Es werden gefühlt immer mehr“.

Auf eine Merkurist-Anfrage hin teilt die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit, dass an dem besagten Sonntag (10. August) neun Einsätze und dementsprechend neun Starts und Landungen stattgefunden haben. Eine höhere Frequenz an Flügen sehe das Universitätsklinikum damit hingegen nicht: „Wir können keine steigenden Einsatzzahlen bestätigen“, heißt es in der Antwort der Pressestelle.

Kein zunehmender Trend

Jochen Oesterle ist Sprecher der ADAC-Luftrettung und ergänzt: „Neun Einsätze an einem Tag sind durchaus überdurchschnittlich, aber das kommt vor.“ Insgesamt sei der Hubschrauber „Christoph 77“ letztes Jahr 1556 Einsätze geflogen. Das entspricht rund 4,3 Einsätzen pro Tag. „Im Mittel gleicht sich das aus. Mal gibt es Tage ohne Einsätze, an anderen Tagen sind wir quasi Non-Stop unterwegs“, erklärt Oesterle.

In der Diskussion zeigen viele Merkurist Leser Verständnis für die Einsätze der Luftrettung. „Ich bin froh, dass es die gibt. Und das sie nicht lautlos fliegen, ist auch klar. Ich wohn in Zahlbach und hab mich dran gewöhnt“, schreibt Leserin Betti Steini. Ein anderer Leser schreibt:

Doch wie sieht es mit den Zeiten aus, zu denen der Rettungshubschrauber fliegt? Ist er auch nachts im Einsatz? In den ersten zehn Jahren nach 1997 flog „Christoph 77“ im 24-Stunden-Betrieb. Nach 2007 war er dann nur noch im Tagdienst unterwegs, heißt es auf der Internetseite der ADAC-Luftrettung.

Feste Flugzeiten – mit Ausnahmen

Seit 2019 hat das rheinland-pfälzische Innenministerium mit der Randzeitenerweiterung den Flugbetrieb auch zur Dämmerung erlaubt. Wie die Universitätsmedizin mitteilt, sei der Rettungshubschrauber aus Mainz seitdem ganzjährig von sieben bis 22 Uhr besetzt. Doch es gibt Ausnahmen.

Denn nicht nur der Mainzer Rettungshubschrauber darf das Klinikum anfliegen. „Der Landeplatz steht darüber hinaus allen Rettungs- und Intensivtransporthubschraubern unabhängig vom Betreiber als An- und Abflugplattform 24/7 zur Verfügung“, teilt die Universitätsmedizin mit. Das gelte auch für Verlegungen von Patienten, also sogenannten Sekundäreinsätze.

Dringende Luftrettung rund um die Uhr

Wann solche Flüge stattfinden, entscheidet eine zentrale Koordinierungsstelle für Rheinland-Pfalz und die beratenden Ärzte für Notfall- und Intensivtransporte. Eine Verlegung sei oftmals nicht weniger dringlich als ein Notarzteinsatz, sagt Oesterle. „Wenn Rettungsflüge, vor allem aus anderen Bundesländern, die Leitstelle nach 22 Uhr für Mainz anfragen, dann dürfen sie auch landen“, so der Sprecher der ADAC-Luftrettung.

„Christoph 77“ fliege Primäreinsätze im Umkreis von 70 Kilometern um Mainz, schreibt die Universitätsmedizin. Für Sekundäreinsätze gelte diese Grenze nicht. Jochen Oesterle erklärt, dass es sich bei 32 Prozent der Einsätze des Mainzer Rettungshubschraubers um Unfalleinsätze handele.

Auch für akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel Herzinfarkte) rücke der Hubschrauber aus, so Oesterle. Weitere 13 Prozent der Hubschraubereinsätze gingen auf neurologische Notfälle, wie beispielsweise Schlaganfälle zurück.