„Krumm & schepp“ – das ist der Name der Initiative, die sich aus der Mainzer Ortsgruppe der Umwelt-Organisation „Foodsharing“ entwickelt hat. Ihr Ziel: das erste Foodsharing-Café in Mainz eröffnen.
Foodsharing versucht deutschlandweit, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Für dieses Ziel engagieren sich ehrenamtliche Helfer, die regelmäßig nach Ladenschluss aussortierte Lebensmittel einsammeln und weiterverteilen. Die „Fairteilung“ erfolgt dann beispielsweise über offene „Fairteiler“-Schränke, an denen sich die Menschen kostenlos bedienen können. Seit 2013 gibt es Foodsharing auch in Mainz. Dem Netzwerk gehören mittlerweile mehr als 600 ehrenamtliche Helfer an. Die daraus entstandene Initiative „krumm & schepp“ plant nun für Ende dieses Jahres die Eröffnung des ersten Foodsharing-Café in Mainz.
Die Idee hinter „krumm & schepp“
Gegründet wurde „krumm & schepp“ bereits vor drei Jahren. 15 Mitglieder sind Teil der Initiative. „Wir haben überlegt, wie wir das Foodsharing auch in Aktionen umsetzen und in der Gesellschaft präsenter machen können“, sagt Alexander Mroß, der sich bei „krumm & schepp“ um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. In Stuttgart seien sie dann auf ein Foodsharing-Café gestoßen. „Das Konzept klang so cool, dass wir das auch in Mainz machen wollten“, erzählt Mroß gegenüber Merkurist.
Um ihre Idee verwirklichen zu können, hat die Initiative im letzten Jahr eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Insgesamt konnten bei der Aktion rund 28.000 Euro gesammelt werden, die in die Umsetzung des ersten Mainzer Foodsharing-Cafés fließen sollen. Geeignete Räume hat die Initiative mittlerweile auch gefunden: Nach aktueller Planung soll „krumm & schepp“ im November am Karoline-Stern-Platz eröffnen.
Das ist das Konzept des Foodsharing-Cafés
An den Fairteiler-Schränken bei „krumm & schepp“ wird es dann ein kostenfreies Angebot an Lebensmitteln und Speisen geben. Je nach Verfügbarkeit beinhaltet das beispielsweise Obst, Gemüse oder auch Suppen. Die angebotenen Lebensmittel bezieht „krumm & schepp“ größtenteils über Foodsharing und eigene Kooperationen. Aber auch Privatpersonen können Lebensmittel in dem Café abgeben. „Wenn man zum Beispiel in den Urlaub fährt und noch Lebensmittel hat, die sonst schlecht werden, kann man die gerne bei uns vorbeibringen“, sagt Mroß.
Finanzieren wird sich „krumm & schepp“ hauptsächlich über den Verkauf von Getränken. Die Gäste können die Preise für diese selbst festlegen. Dadurch sollen die Besucher dazu angeregt werden, darüber nachzudenken, wie viel Wert in einem Produkt steckt.
Workshops und Kulturangebot
In ihrem Café möchte „krumm & schepp“ auch ein Bildungsangebot anbieten. Bereits seit einem Jahr veranstaltet die Initiative Workshops in Schulen, um über Themen wie Lebensmittelverschwendung und Nachhaltigkeit aufzuklären. In ihrem neuen Foodsharing-Café sollen ebenfalls projektbasierte Workshops für Schulklassen und Kitas angeboten werden. Thematisch wird es sowohl um Lebensmittelverschwendung und -wertschätzung als auch um saisonale, regionale und vegane Ernährung gehen.
Für Erwachsene sind Foodsharing-Stammtische und Kochworkshops geplant. Außerdem soll es Abendveranstaltungen mit thematisch passenden Lesungen und Filmvorführungen geben. Auch kleinere Konzerte seien für die Zukunft denkbar.
Aktuell laufen bereits die ersten Umbauarbeiten im Café. Die Eröffnung ist für November 2024 geplant. Alle Infos zu dem künftigen Foodsharing-Café findet ihr auch auf der Webseite von „krumm & schepp“.